Busfahrscheine: Preisspirale dreht sich weiter

2.10.2011, 00:00 Uhr
Busfahrscheine: Preisspirale dreht sich weiter

© Schreiter

Bereits im vergangenen Frühjahr erreichte die Erlanger Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs eine unschöne Kunde: Vor allem die örtlichen Sondertarife im Busverkehr sollen abgeschafft oder kostspieliger werden, das Bergkirchweih-Ticket zum Beispiel oder die Semestermarken. Und mehr noch: Ein Ende der Preisspirale schien schon vor einem halben Jahr nicht absehbar.

Nachbarn betroffen

Auch den Fürthern und Nürnbergern war zu dieser Zeit eröffnet worden, dass bis 2015 Einzelfahrscheine, Monatskarten, wie die MobiCard, sowie das Jahres-Abo um bis zu 30 Prozent teurer werden.

Damals hatte Matthias Exner, der kaufmännische Vorstand der Erlanger Stadtwerke, dem Verkehrsausschuss des Stadtrates angekündigt, den gegenwärtigen „Finanzierungsanteil können wir nicht für die nächsten Jahrzehnte stemmen“. 40 Prozent der lokalen ÖPNV-Kosten tragen als Stadtverkehr-Betreiber derzeit die Stadtwerke. Das entspricht im Jahr 5,5 Millionen Euro (wir berichteten). Im Klartext meinte Exner: Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf müssen in den nächsten Jahren mittels weiterer Preissteigerungen erhöht werden, so dass die Subventionierung zurückgefahren werden kann.

Letzte Erhöhung dieses Jahr

Dabei waren die Preise für Fahrscheine schon zum 1. Januar angehoben worden. Für die Erlanger Stadtverkehr GmbH bedeuteten dies geschätzte Mehreinnahmen von 230000 Euro brutto pro Jahr.

Nun steht den ÖPNV-Nutzern in der Hugenottenstadt offenbar zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2012 nicht nur die alljährliche schrittweise Tariferhöhung ins Haus, sondern eine „überproportionale“. Dem Vernehmen nach soll es um eine Verteuerung von durchschnittlich 15 Prozent gehen. In diesem Zuge soll wohl auch die Tarifstufe K durch einen neuen Stadttarif ersetzt werden.

Noch ist das letzte Wort jedoch nicht gesprochen. In den nächsten Wochen sollen sich zunächst die Stadtratsgremien mit den Vorstellungen des Stadtverkehr-Betreibers befassen. Möglich sind derartige Preissprünge nämlich nur, wenn sie das Kommunalparlament befürwortet.

 

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