Buslinie 201 fällt weg: Bürger protestieren

3.3.2018, 11:30 Uhr
Buslinie 201 fällt weg: Bürger protestieren

© Klaus-Dieter Schreiter

"Das ist bitter, vor allem für die Schulkinder", kommentierte der Frauenauracher Ortsbeirat Martin Joerchel die Information, dass die Regionalbuslinie 201 am Ende des Jahres eingestellt werden soll. Weil der Stadtbus der Linie 281 bis zu den Arcaden wesentlich länger benötige als der Regionalbus der Linie 201, werde der Regionalbus von den Kindern gern genutzt.

Außerdem sei er nie so überfüllt wie der 281er, der aus Hüttendorf kommt. Zudem beklagen die Frauenauracher Bürger, dass bei Wegfall der Linie 201 der Takt in ihrem Vorort noch schlechter werde, wo doch die Busanbindung des Ortsteils an die Innenstadt ohnehin nicht gut sei.

In der Ortsbeiratssitzung wurde außerdem beklagt, dass die Bürger im Erlanger Stadtteil Neuses bei Wegfall der Linie 201 komplett vom öffentlichen Personennahverkehr abgekoppelt werden. Auch Schülerinnen und Schüler aus Neuses, die zur Grundschule Frauenaurach gehen, könnten den ÖPNV nicht mehr nutzen, meinte die Betreuungsstadträtin Anette Wirth Hücking.

Dasselbe treffe auf Neuseser Hortkinder zu, die in Frauenaurach betreut werden. Darüber hinaus würden auch Frauenauracher Kinder in Herzogenaurach zur Realschule gehen. Auch die könnten dann nicht mehr mit dem Bus zur Schule kommen.

Betreuungsstadtrat Jörg Volleth, der auch im Aufsichtsrat der Erlanger Stadtwerke (ESTW) sitzt, betonte, die ESTW hätten ein Angebot für die Landkreisbusse, zu denen die Linie 201 gehört, abgegeben. Jedoch habe das Landratsamt sich gegen die Erlanger entschieden. "Es ist nicht so dass die Stadt untätig war, nur die wollen uns nicht", sagte er.

Da der neue Fahrplan für die Umlandbusse bereits von der Regierung von Mittelfranken genehmigt wurde und eine Änderung daher unwahrscheinlich ist, haben die Freien Wähler im Stadtrat einen Stadtratsantrag formuliert in dem sie fordern, "dass ein Ersatz der bisher von der Linie 201 gefahrenen Fahrten in gleichem Umfang durch Busse der ESTW erfolgen soll". Der Frauenauracher Ortsbeirat hat einstimmig beschlossen, sich diesem Antrag anzuschließen.

Dass Frauenaurach ab Dezember nicht mehr von den Regionalbussen angefahren werden soll, gehe auf einen Beschluss des Arbeitskreises Nahverkehr von Stadt, Stadtwerken und Landkreis zurück, bestätigte die Pressesprecherin im Landratsamt, Hannah Reuter. Die Stadt wolle diese Haltestelle künftig mit einer eigenen Stadtlinie bedienen, sagte sie auf Anfrage.

Am Rande einer anderen Veranstaltung bestätigte Nancy Güzel von den Stadtwerken, die sich um Busprobleme kümmert, dass die ESTW bereits prüfen, wie man den Wegfall der Buslinie 201 kompensieren kann. Eine Entscheidung werde aber erst im Sommer fallen, sagte sie.

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