Cafe-Betreiber möchte Parkhaus unter Schlossplatz

19.9.2017, 11:00 Uhr
 Cafe-Betreiber möchte Parkhaus unter Schlossplatz

© Harald Sippel

Ronald Gros ist sauer. Nicht nur die Umsatzverluste von geschätzt 20 Prozent, die der Gastronom aufgrund der Baustellensituation in Erlangen im Moment zu verzeichnen hat, machen ihm zu schaffen. Ronald Gros, der zusammen mit seinem Bruder das beliebte Traditionscafé Mengin betreibt, ärgert insgesamt die Verkehrsanbindung der Innenstadt.

Gros, dessen Kundschaft nicht nur aus Erlangen, sondern aus dem gesamten Speckgürtel rund um die Hugenottenstadt bis Gräfenberg kommt, vermisst trotz jahrzehntelanger erbitterterer Debatten noch immer eine "vernünftige" Ost-West-Verbindung für den Individualverkehr. Kosbacher Damm? Fehlanzeige. "Hat man in den letzten 30 Jahren nichts dazugelernt?", fragt sich Ronald Gros.

Die Folge: Die Kunden aus dem Umland, die, so der Kaffeehaus-Chef weiter, die Kaufkraft in die Stadt bringen, ziehen nach Nürnberg, Forchheim oder Bamberg ab und geben dort ihr Geld aus. "Diesen Menschen kann ich nicht vorschreiben, dass sie mit dem Fahrrad fahren oder öffentliche Verkehrsmittel benützen sollen", sagt Gros. Ebensowenig wie Lieferanten, Paketzustellern und Handwerkern.

Fast noch mehr als die aus seiner Sicht mangelhafte Verkehrsanbindung Erlangens, unter der vor allem die Nordstadt leide, ärgert den Gastronomen die Parksituation in der Innenstadt. Auf ihrer Internetseite verweist die Stadt zwar auf mehrere vorhandene Parkflächen und -häuser. Für den Mengin-Chef ist das aber viel zu wenig. Vorhandene Abstellmöglichkeiten für Autos seien, so Gros weiter, durch Anwohner und montags bis freitags zusätzlich durch die Pkw der Studenten belegt.

Verschärft werde die Situation darüber hinaus durch die Unikliniken, die viel zu wenige Parkhäuser unterhielten. "Aufgrund dieser Parksituation kommen die Leute halt nicht mehr nach Erlangen. Es ist ihnen zu anstrengend", weiß Gros aus Gesprächen mit Gästen. Weiter sagt er: "Ich verstehe nicht, warum man nicht an die Kunden und Patienten denkt."

Für Ronald Gros steht fest: "Die Stadt muss einen vernünftigen Parkring für die Erlanger Innenstadt schaffen." Dazu zählen für ihn ("gepflegte") Parkhäuser auf dem Großparkplatz, "mit einer Zugangsmöglichkeit zur Innenstadt". "Ebenso würde eine Tiefgarage unter dem Bohlenplatz diesen aufwerten und zusätzlich die Besucher der Uni-Kliniken versorgen."

Auch eine Tiefgarage am Theaterplatz, die die FDP noch in ihrem Programm zur letzten Kommunalwahl gefordert hatte, kann sich Gros vorstellen.

"Ideallösung" wäre aus seiner Sicht aber ein Parkhaus unter dem Schlossplatz. Ein Vorschlag, der schon vor Jahrzehnten diskutiert, allerdings wieder verworfen wurde. Ebenso wie die Tiefgarage am Theaterplatz, deren Bau im Jahr 2000 an einem Bürgerentscheid scheiterte.

 

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