Das Schilf in ERH brennt auf den Weihern

HESSELBERG - Feuer und Rauch am eisigen Weiher: Teich- und Landwirte nutzen derzeit den Frost, um auf den Weihern und Nasswiesen bei Hesselberg und Höchstadt über dem Eis das Schilf abzumähen. Der Schnitt wird traditionell direkt auf dem Eis verbrannt.

Überaltertes Schilf bricht mit der Zeit zusammen und bietet keinen Brut- und Schutzraum mehr für die seltenen Vogelarten des Weihergebiets wie den Sumpfrohrsänger, die Rohrdommel oder den Purpurreiher. Deshalb organisiert der Landschaftspflegeverband Mittelfranken die Mahd in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Erlangen-Höchstadt. Die Rechtlergemeinschaften Hesselberg beziehungsweise Biengarten, weitere Landwirte sowie Mitglieder des BN (Bund Naturschutz) und des LBV (Landesbund für Vogelschutz) führen die Arbeiten durch.

© Foto: Andrea Lachmuth

Im frisch ausgetriebenen, dichten Schilf können die sogenannten Röhrichtbrüter im Frühling dann wieder ihre Nester bauen und sich vor ihren Feinden verstecken. Außerdem werden Bäume und Sträucher zurückgeschnitten, um den offenen Charakter der Teichlandschaft zu erhalten. Auf den offenen Wiesen können bald wieder Vögel wie Bekassine und Kiebitz brüten und im Sommer die Orchideen (Knabenkräuter, Sumpfstendelwurz) blühen.

Seltene Wasserpflanzen

Im Naturschutzgebiet Bösenbechhofen wird noch ein Weiher entschlammt, um für seltene Wasserpflanzen wie Laichkräuter und Igelkolben bessere Wuchsbedingungen zu schaffen. Die Naturschutzgebiete bei Mohrhof, Krausenbechhofen und Bösenbechhofen zählen aufgrund ihres Struktur- und Artenreichtums zu den ökologisch wertvollsten Teichlandschaften Süddeutschlands. "Die Vielfalt an naturnahen Lebensräumen beruht auf der hier noch betriebenen traditionellen Teichwirtschaft mit kleinräumiger, bäuerlicher Nutzung", schreibt der Landschaftspflegeverband in einer Pressmitteilung. Zur Erhaltung dieser Vielfalt sind regelmäßige Pflegemaßnahmen notwendig.

Alle Maßnahmen werden mit Fördermittel des Bayerischen Umweltministeriums und des Bezirks Mittelfranken finanziert, einen Eigenanteil müssen die Flächeneigentümer übernehmen (Graf von Schönborn, BN, LBV, Rechtlergemeinschaften).