Das Thema Hunde kocht in Baiersdorf hoch

15.4.2015, 12:47 Uhr
Das Thema Hunde kocht in Baiersdorf hoch

© Foto: Dieter Köchel

„Wir haben seinerzeit die Anleinpflicht für Hunde eingeführt, weil ein Landwirt einen Rottweiler besaß, der nicht auf dem bäuerlichen Anwesen blieb“, griff Galster im Bauausschuss in die Geschichtskiste. Als eine Person gebissen worden sei, habe man verfügt, dass Hunde ab einer gewissen Schulterhöhe an der Leine geführt werden müssen. Das wiederum habe die Tierschützer rebellisch gemacht. Sie seien mit der Forderung an die Stadt herangetreten, die Kommune müsse dann aber Freilaufwege für die Hunde bereitstellen, damit die Tiere artgerecht gehalten werden können.

Was als Abwehrmaßnahme gedacht war, habe wohl in Teilen Oberfrankens und halb Mittelfranken den Eindruck erweckt, Baiersdorf sei besonders hundefreundlich, weil es eigene Hundefreilaufwege anbiete. Viele Menschen aus nah und fern führten hier ihre Vierbeiner Gassi und verwechselten „Freilaufweg“ mit „Freilaufareal“. Das heißt, etliche Hunde würden in die angrenzenden Felder und Wiesen laufen, hier ihr Geschäft verrichten und nicht selten auch Hasen aufschrecken und jagen.

Julia Seidel (FDP) wusste zu ergänzen, dass offenkundig „ganze Hundeschulen“ zum Freilauftraining nach Baiersdorf gekarrt würden. Galster bestätigte und fügte hinzu, dass es ja auch Menschen gebe, die Angst vor Hunden hätten. „Da müssen wir auf die Wertigkeit achten“, sagte Seidel, „der Hund darf nicht zur Bedrohung werden, auch nicht zur gefühlten“. Da habe der Mensch Vorrang.

Den vom Bürgermeister festgestellten Regelungsbedarf kommentierte Norbert Kleinsorge (CSU) mit dem Hinweis, dass „eine Satzung nur Sinn macht, wenn sie mit empfindlichen Strafen verbunden ist“. Nahezu einhellig sahen die Ausschussmitglieder hier Handlungsbedarf. Wie das aussehen soll, wird aber erst noch geklärt werden müssen.

Gegen Photovoltaikanlage

Widerspruch rief im Bauausschuss das Vorhaben der Gemeinde Bubenreuth hervor, ihren Flächennutzungsplan für eine großflächige Photovoltaikanlage in Bubenreuth-Nord zu errichten. Dabei soll, in Höhe des Kreisverkehrs, der zur Anschlussstelle Möhrendorf der A 73 führt, sieben bis acht Hektar mit Solarmodulen bestückt werden.

Norbert Siewertsen wies darauf hin, dass hier Ackerland verbraucht werde, was Landwirten immer wieder beklagten. Der Bürgermeister erläuterte, dass Bahn, Straßen und Autobahn nahe landwirtschaftlichen Flächen gern als Konversionsflächen für Photovoltaik ausgewiesen würden. Allerdings, so Galster, „wird die Landschaft rund um Baiersdorf durch Bahn, Staatsstraße, Autobahn und 110-kV-Leitung bereits zur Genüge verschandelt und belastet“. Das Gremium folgte ihm in der Auffassung, Baiersdorf solle die Planung in seiner Stellungnahme ablehnen.

Im Februar wurde eine Woche lang in Höhe der neuen Kindertagesstätte Hagenau das Verkehrsaufkommen und das Tempo gemessen. In der Kaiserwaldstraße Richtung Adalbert Stifter-Straße wurden täglich 391 Fahrzeuge gemessen, in der Kaiserwaldstraße in Richtung Josef-Kolb-Straße waren es 466/Tag. Die meisten Kraftfahrer hielten sich an das vorgegebene Tempolimit von 30 km/h.

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