Der Open Air Parcour in Erlangen ist fertig

24.5.2017, 10:00 Uhr
Der Open Air Parcour in Erlangen ist fertig

© Foto: Harald Sippel

Der Park ermöglicht jedem Besucher, sich seine individuellen Trainingseinheiten zusammenzustellen und sich langsam im Schwierigkeitsgrad hochzuarbeiten. "Der Fitness-Parcour ist für alle Bürger unserer Stadt zugänglich und bietet ebenfalls Rollstuhlfahrern die Möglichkeit, zu trainieren", sagt Jörg Bergner, der Vorsitzende des Turnverein 1848 Erlangen. "Das fördert vor allem die Integration in den Sport und die gesellschaftliche Entwicklung des Sports." Ob der Parcour tatsächlich für die blutigsten Anfänger im Fitnessbereich geeignet ist, darf ich am eigenen Körper ausprobieren.

Im Fokus stehen vor allem Fitnesstrendsportarten, bei denen das eigene Körpergewicht als Last eingesetzt wird. Das muss ich schmerzhaft beim Testen des THX–Ruders feststellen, bei dem die Rückenmuskulatur in Anspruch genommen wird. Kurze Zeit nach mir macht einer der Senioren nahezu mühelos vor, was von mir ursprünglich erwartet wurde.

"Dieser Platz ist eine geniale Gelegenheit, auch in unserem Alter fit zu bleiben und bei schönem Wetter draußen Sport zu treiben", lobt Rainer Kessel die neuen Geräte, nachdem er mich sportlich bloßgestellt hat. Zwei Trainerinnen, Clara Übel und Julia Groß, begleiten mich. Schnell weisen sie mich in die Geräte. Nach dem Fehlstart beim THX–Ruder bringen sie mich zur vergleichsweise einfachen Disziplin: der Squadstange.

"Bei diesem Gerät trainiert man die Oberschenkel und stabilisiert seinen Rücken", erklärt Trainer Dominik Grunwald, der die Gäste über den Platz führt. Gesagt, getan: Dieses Mal klappt es bei mir deutlich besser, da die Aufgabe auch spürbar einfacher ist. Nachdem ich kritisch beäugt werde, kommt meine gleichaltrige Konkurrenz zum Zug, die mich zumindest kraftemäßig nicht in den Schatten stellen kann.

Tortur am Kraftseil

"Mit der Zeit wird das Gerät echt anstrengend, man kommt schnell ins Schwitzen", sagt Svenja Schmidt, eine interessierte Passantin, die sich dem Testen des Parcous angeschlossen hat. Neben dem THX Ruder und der Squadstange probiere ich noch ein Kraftseil, das sich auch als ziemliche Tortur herausstellt.

Mehr als 120 000 Euro hat der Fitness-Parcour gekostet, Stadt Erlangen, Verein und Sponsoren haben ihn finanziert. Jetzt ist der Park tatsächlich für alle Gruppen, für Sportler und Nicht–Sportler, geeignet und passt sich dem Niveau des Trainierenden an. Angst haben braucht man beim Benutzen der teilweise hohen Geräte und Stangen nicht. "Neben den neuen Geräten findet man einen hochwertigen Fallschutzboden, der das Verletzungsrisiko deutlich minimiert.", sagt Jörg Bergner.

Nutzer des Parcours können sich auch über eine eigene Handyapp über die Anforderungen und Aufgaben bei den jeweiligen Geräten informieren, was einen zusätzlichen Anreiz schafft. Nach meinem anstrengenden, aber erfolgreichen Selbstversuch lässt sich der Platz als gelungen und fordernd beurteilen und sollte auch den Unsportlichsten einen Besuch wert sein.

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