Der Poller in Heroldsberg bekommt keine neuen Brüder

11.5.2018, 18:00 Uhr
Der Poller in Heroldsberg bekommt keine neuen Brüder

© Foto: Tilmann Ochner

Es erinnert an den Kampf Don Quijotes gegen die Windmühlen: Die gemeindlichen Bemühungen, das sogenannte Straßenbegleitgrün vor Autoreifen zu bewahren, dauern seit Jahren an und bleiben dennoch vergebens. Als vor etwa 23 Jahren die Heroldsberger Ortsdurchfahrt dank der neuen B2-Umgehung zurückgebaut und zur schmucken und grünen Hauptstraße wurde, legten die Straßenplaner auf beiden Straßenseiten zahlreiche Parkbuchten für Längsparker an. Unterbrochen wurden diese Buchten von Pflanzinseln, allerdings mit ungünstig konzipierten Ein- und Ausfahrwinkeln.

Zusammengefahrene Pflanzflächen, die immer wieder neu angelegt werden mussten, dokumentieren seit Jahren auf besonders unrühmliche Art fahrerische Defizite vieler Verkehrsteilnehmer.

Vor gut einem Jahr startete die Kommune nun einen Versuch mit flexiblen, reflektierenden und recht dünnen Pollern, die an besonders häufig überfahrenen Stellen probeweise installiert wurden. Insgesamt wären etwa 50 dieser Poller erforderlich, um alle gefährdeten Pflanzinseln entsprechend vor Fahrzeugen zu schützen.

Der einjährige Testlauf an den beiden exponierten und besonders belasteten Stellen vor der Raiffeisenbank in der Ortsmitte und der Bäckeria im Süden zeigte zwar eine Verbesserung, stieß aber nicht auf die ungeteilte Zustimmung aller Ratsmitglieder, die jetzt über das weitere Vorgehen zu beschließen hatten. Bürgermeister Johannes Schalwig: "Ich möchte in einem grünen Heroldsberg wohnen. Die noch fehlenden 44 Poller sollten daher noch angeschafft werden." Andere Ratsmitglieder wollten allerdings neben der bestehenden, schönen Baumallee an der Hauptstraße nicht auch noch eine Allee von Abtrennpfosten sehen. Vor

allem aus diesen optischen Gründen endete eine Abstimmung pro oder contra Poller mit acht zu acht Stimmen als Patt; damit lehnte der Rat die Anschaffung weiterer Pfosten ab.

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