Deutlich weniger Menschen starben im Straßenverkehr

26.3.2011, 00:00 Uhr
Deutlich weniger Menschen starben im Straßenverkehr

© Bernd Böhner

ERLANGEN — Wie aus der Auswertung hervorgeht, gab es im letzten Jahr nur einen tödlichen Unfall im Stadtgebiet. 2009 waren es noch sechs Menschen, die im Straßenverkehr starben. Blöchl hofft, dass sich diese Tendenz auch 2011 fortsetzt.

Allerdings musste die Polizei einen Anstieg der Gesamtunfallzahlen verzeichnen, wobei aber nur in etwa 16 Prozent der Fälle Personen verletzt wurden. Ein erhöhtes Unfallaufkommen zeichnete sich aber in ganz Deutschland ab. Die Polizei führt diese Entwicklung auf den harten Winter des letzten Jahres und die damit verbundenen schlechten Straßenverhältnisse zurück.

Als „großen, schwarzen Fleck“ in der Unfallstatistik bezeichnet Blöchl die deutlich gestiegene Zahl an Unfallfluchten. In 771 Fällen, das sind 90 mehr als im Vorjahr, begingen Unfallverursacher Fahrerflucht. Die Polizei appeliert hier an die Moral, aber auch die Zivilcourage der Bürger. Zeugen sollen sich Kennzeichen und Aussehen des Fahrers merken und sich umgehend an die Polizei wenden. Dass sich die Unfallflucht nicht lohnt, zeigt die hohe Aufklärungsquote 2010: Beinahe jeder zweite Fall wurde aufgeklärt. Den Tätern winken dann saftige Geldstrafen. Übersteigt der verursachte Schaden einen Wert von 1800 Euro wird außerdem der Führerschein entzogen.

Unfallursache Nummer eins bei schwerwiegenden Unfällen war 2010 der ungenügende Sicherheitsabstand mit 580 Fällen, dicht gefolgt von Fehlern beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren mit 546 Registrierungen. Das Fahren mit unangepasster Geschwindigkeit führte zwar „nur“ zu 136 Unfällen, hier sind die Folgen aber gravierender als im Durchschnitt, so Blöchl. In über 50 Prozent der Fälle mussten Beteiligte ins Krankenhaus gebracht werden. Deshalb ist die Polizei sehr bemüht, dieser Unfallursache mit Geschwindigkeitsmessungen entgegenzuwirken. Im Jahr 2010 war sie deshalb insgesamt 2419 Stunden zur Geschwindigkeitsüberwachung im Einsatz, das entspricht einer täglichen Durchschnittsmesszeit von sechs Stunden und 37 Minuten.

Durch Überwachungsdruck soll auch das Problem „Alkohol am Steuer“ eingedämmt werden. Immerhin 44 Unfälle mit Alkoholbeteiligung ereigneten sich 2010 in Erlangen und auch hier hatte beinahe jeder zweite Verletzte zur Folge. Über ein Drittel der Alkoholunfälle gingen dabei auf das Konto betrunkener Radfahrer. „Wer trinkt, gehört auch nicht aufs Fahrrad“, betont Blöchl. Das sei nicht unbedingt ungefährlicher als mit dem Auto zu fahren und bei Ausfallerscheinungen kann man auch auf dem Rad schon ab 0,3 Promille für „Trunkenheit im Verkehr“ belangt werden.rkl