Die Zukunft des Emil-von-Behring-Gymnasiums

6.7.2017, 14:00 Uhr
Die Zukunft des Emil-von-Behring-Gymnasiums

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Bereits im Jahre 2013 hatten Schul- und Bauausschuss des Kreistages beschlossen, die Planungsarbeiten unter anderem für eine Generalsanierung für das 1972 gebaute Gymnasium fortzuführen. Vor zwei Jahren ist im Schulausschuss dann entschieden worden, den finanziellen Rahmen dafür zu ermitteln.

Das ist nun für vier Varianten geschehen, wobei die Kosten dafür nicht weit auseinander liegen. Eine Generalsanierung mit Umbau und Erweiterung kostet voraussichtlich 44,7 Millionen Euro, ein Neubau auf den Außensportanlagen voraussichtlich 46,6 Millionen Euro. Ein Neubau an gleicher Stelle mit einem Provisorium während der Bauzeit wurde mit 48,4 Millionen Euro veranschlagt, soll aber ebenso nicht weiter in Betracht gezogen werden wie ein neues Gymnasium an einem anderen Standort im östlichen Landkreis.

"Ich wünsche mir, dass wir uns von diesen beiden Varianten verabschieden", sagte Landrat Alexander Tritthart während der Sitzung, und seine Kreisräte waren einhellig derselben Meinung. Auch Schulleiter Martin Braun und die Landkreisverwaltung hatten vorgeschlagen, nur eine Generalsanierung oder einen Neubau auf dem Sportplatz neben dem Bestandsgebäude weiter zu verfolgen.

Bei letzterem könnten die schulspezifischen Anforderungen an Klassen- und Fachräume am besten berücksichtigt werden. Auch eine Interimslösung wäre nicht notwendig, jedoch müsste die Gemeinde Spardorf ihren Bebauungsplan ändern, weil das Gelände außerhalb der derzeitigen Baugrenzen liegt.

Für eine Generalsanierung spricht vor allem, dass die vorhandenen Mehrflächen wie beispielsweise die 600 Quadratmeter große Pausenhalle, die 440 Quadratmeter große Bücherei und die teilweise 75 Quadratmeter großen Klassenräume erhalten bleiben könnten. Jedoch würden während der 48-monatigen Bauzeit Störungen des Unterrichts auftreten, und eine teilweise Auslagerung in Container wäre auch notwendig. Die Regierung von Mittelfranken stellt es dem Landkreis frei, welche Lösung er realisieren will.

"Sehr schön im Grünen"

Manfred Bachmayer (Bündnis 90/Die Grünen) erinnerte sich an seine Schulzeit im Spardorfer Gymnasium und meinte, die Schule sei schon damals "sehr, sehr schön im Grünen" gelegen, das müsse so erhalten bleiben. Er schlug zudem vor, der Landkreis solle sich um eine Sonderförderung bemühen. Derzeit hat der Freistaat rund 50 Prozent der förderfähigen Kosten als Zuschuss in Aussicht gestellt. Auch der Landrat meint, man könne sicher noch nachverhandeln. Alexander Schulz (CSU), der als Referendar am Spardorfer Gymnasium war, lobte ebenfalls "den Charme mit Grünanlage und Freiraum". Mit einem Neubau an einem anderen Ort würde das verloren gehen, sagte er.

Renate Schroff (SPD) möchte vor allem "keine Kompromisse", kann sich beide Varianten vorstellen, findet jedoch einen Neubau auf dem Sportgelände "sinnvoll". Wilfried Glässer (FW) hat in seiner Fraktion die Tendenz zu einem Neubau auf dem Sportgelände festgestellt. Er fragte, ob die Schulleitung in dem Fall mit dem Verlust der derzeitig großen Räume leben könne. Schulleiter Braun sieht das offenbar nicht als Problem und sagte, es seien ohnehin zehn neue Klassenzimmer geplant. "Die Offenheit beider Varianten ist wünschenswert".

Spardorfs Bürgermeisterin Birgit Herbst versprach schon mal, dass die Gemeinde "selbstverständlich" bereit sei, die Bauleitplanung zu ändern, um einen Neubau außerhalb der derzeitigen Baugrenzen zu ermöglichen. Es sei ein "sehr gutes Signal", dass kein anderer Standort als Spardorf ins Auge gefasst werde.

Die Verwaltung im Landratsamt soll nun für die beiden Varianten weitere Informationen und Daten zur Verfügung stellen, damit sich die beiden Ausschüsse in einer der nächsten Sitzungen für eine Variante entscheiden können. Dann wird der Kreistag endgültig für eine Variante votieren. Sollte er sich für die Generalsanierung entscheiden, könnte der Baubeginn laut Kreisbaumeister Thomas Lux bereits 2019 erfolgen. Die Bauzeit würde dann 48 Monate betragen. Möglicher Baubeginn für einen Neubau auf dem Sportgelände wäre 2021.

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