Diebe haben Praxen im Visier

19.1.2018, 06:30 Uhr
Diebe haben Praxen im Visier

© Bodo Marks/dpa

Einmal waren es "nur" 50, ein anderes Mal 200 und bei einem weiteren Einbruch sogar etwa 1000 Euro: Seit Mitte Dezember wurde in Erlanger Arztpraxen mehrmals eingebrochen, ins Ärztehaus an der Nägelsbachstraße drangen Unbekannte innerhalb von nur gut einer Woche gleich zweimal ein.

Was auf den ersten Blick womöglich als Häufung erscheint, ist für Alexandra Oberhuber, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken in Nürnberg, (noch) nichts Ungewöhnliches: "In Arztpraxen und Büroräume", sagt sie, "wird schon immer eingebrochen". Sie könne deshalb an den Örtlichkeiten kein "verstärktes Ziel" erkennen.

Zu den Tätern kann die Kripo bisher ebenfalls noch keine Aussagen machen: "Es wird geprüft, ob zwischen den Diebstählen ein Zusammenhang besteht und ob es sich um den oder dieselben Täter handelt; aber bisher haben wir darüber keine Erkenntnisse." Selbst die Zeugenaufrufe der Polizei haben bisher nichts erbracht: "Die Hinweise sind gleich null", so die Polizeisprecherin.

Fakt ist: Bei den Einbrüchen wurde Bargeld unter anderem aus Trinkgeld oder Kleingeldkassen entnommen. Da sich bei den Einbrüchen kein eindeutiger Schwerpunkt auf Medikamente oder Arztzubehör ausmachen lässt, kann man auch über mögliche Beschaffungskriminalität als Motiv keine eindeutige Auskunft geben: "Das wäre eine Möglichkeit von vielen", sagt Oberhuber, "aber das sind nur Spekulationen." Die Ermittlungen laufen. Damit die Kripo womöglich nicht mehr lange im Dunkeln tappen, bittet sie Zeugen unter der Rufnummer (09 11) 21 12 33 33 erneut um Hinweise.

Diebe haben Praxen im Visier

© Edgar Pfrogner

Bereits Mitte Dezember brachen Unbekannte in eine Arztpraxis in der Henkestraße ein. Am Wochenende um den Dreikönigstag drangen Einbrecher in verschiedene Praxen (Praxis für Orthopädie und Chirurgie und ein Reha-Zentrum) im besagten Ärztehaus an der Nägelsbachstraße ein; dabei gelangten die Diebe über ein Fenster in die Räume.

Am vergangenen Wochenende nun wurde in eine Zahnarztpraxis in ebenjenem Gebäude eingedrungen. Bei den Einbrüchen entstand (neben dem gestohlenen Geld) insgesamt Sachschaden von mehreren Tausend Euro.

Wie aber können Arztpraxen besser geschützt werden? "Wenn es geht, kein Bargeld in den Räumen lassen", rät Oberhubers Kollege, Robert Sandmann. Natürlich weiß der Polizeisprecher, dass in vielen Praxen oder auch Geschäften Kaffeekassen stehen.

Falls es also nicht möglich ist, das Geld völlig aus der Praxis zu schaffen, sollte man das Bargeld zumindest über das Wochenende mitnehmen oder möglichst gut wegsperren. "Schließlich weiß jeder, dass Arztpraxen in der Regel am Samstag und Sonntag geschlossen sind".

Polizei bietet Beratung an

Außerdem stehen die Öffnungszeiten ja meistens für jeden sichtbar ohnehin auf einem Schild, ergänzt Polizeisprecher Sandmann. Zudem sollten Türen und Fenster gut gesichert sein, sagt Sandmann und fügt hinzu: "Aber das ist bei Arztpraxen meist ohnehin der Fall."

Wer sich über Maßnahmen informieren möchte, wie sich Büros, Arztpraxen oder eine Privatwohnung (noch) einbruchssicherer machen lassen, kann sich von der Polizei unter der Telefonnummer (0 91 31) 76 03 80 beraten lassen.

Keine Kommentare