Dormitz: Nepomuk bleibt

19.12.2016, 07:00 Uhr
Dormitz: Nepomuk bleibt

© Karl Heinz Wirth

Das Staatliche Bauamt fragte in einem Schreiben, welcher Durchlass künftig für den Brandbach möglich sein wird. Dies steht im Zusammenhang mit der Frage, wie es an der Engstelle Nepomukbrücke weitergehen soll. „Nur wenn beide Brücken, denselben Wasserdurchlass haben, ist eine sinnvolle Wasserdurchführung im Überschwemmungsfall gewährleistet“, teilt das Bauamt mit.

In einem Gespräch mit Verantwortlichen des Marktes Neunkirchen und dem beauftragten Ingenieurbüro Wolf wurde der Gemeinde mitgeteilt, dass bei Hochwasserereignissen Wassermengen von 35 Kubikmetern in der Sekunde anfallen, der Durchlass der Nepomukbrücke jedoch nur zwölf Kubikmeter in der Sekunde fasst. Deshalb, so das ausführende Büro Wolf, sei neben einem „Gerinne Ausbau“ auch eine Neuerrichtung der Brücke mit einem größeren Durchlass notwendig.

Das bedeute, so Bürgermeister Holger Bezold (FW), „wir sollen unsere Nepomukbrücke abreißen und durch eine Betonbrücke ersetzen. Seit 2013, planen wir die Sanierung der Nepomukbrücke, haben nun einen Beschluss dafür gefasst, viel Geld für Planungen investiert, und das sollen wir ganz einfach wieder zurücknehmen“. Doch das sei noch nicht alles, so Bezold. „Man verlangt tatsächlich, dass wir auf Privatgrund Mauern errichten sollen, um das Wasser schneller durch den Ort zu leiten um einen Rückstau nach Neunkirchen zu verhindern“. In diese Planungen wurden wir nicht einbezogen und auch nicht gefragt, sondern im November wurde nur mitgeteilt, was die Gemeinde Dormitz zu tun hat.“

Roland Prokopy (FW) zeigte sich empört darüber, ein ortsprägendes Bauwerk einfach abzureißen und durch eine Betonbrücke zu ersetzen. Gemeinderat Gregor Rauh (UW) sagte, dass man auch noch beidseitig des Brandbaches hohe Mauern in der Ortsmitte einplane, zeige, „das Planungsbüro hat keine Kenntnis von unseren Örtlichkeiten. Andern Ortes renaturiert man Gewässer und bei uns betoniert man sie ein“, so Gregor Rauh. In der weiteren Diskussion stellten sich die Räte die Frage, warum Neunkirchen bei der Ausweisung von neuen Baugebieten Hochwassermaßnahmen berücksichtigt hat. „Wasser läuft nun mal den Berg runter“ so Bürgermeister Bezold. „Während andere Gemeinden sich weiter entwickeln, werden wir mit diesen Maßnahmen ausgebremst“.

Am bestehenden Bachbett wurden schon Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt und der natürliche Bachverlauf erhalten um die Fließgeschwindigkeit zu reduzieren. Einstimmig fassten die Gemeinderäte nach Abwägung aller Möglichkeiten den Beschluss, die Ausführungen zur Kenntnis zu nehmen, und am Beschluss, die Nepomukbrücke zu sanieren, festzuhalten. Der Durchlass an der Staatsstraße ist nach wasserrechtlichen Gesichtspunkten so zu fassen, dass zu den örtlichen Gegebenheiten eine bestmögliche Wasserführung erreicht wird. Eine Verschlechterung der Hochwassersituation ist speziell im Hinblick auf das Neubaugebiet „Am Brandbach“ dringend zu verhindern.

Im Rahmen der im Haushalt zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel wurde nun der Auftrag zur Kanalsanierung vergeben. So werden Anfang des Jahres 2017 in der Karlsbader Straße zwei Haltungen und drei Schächte im Inlinerverfahren saniert.

Der Partnerschaftsverein Dormitz-Clairox erhält für 2016 einen Zuschuss von 2500 Euro. Für 2017 werden einmalig 2500 und als laufender Zuschuss 1000 Euro bereitgestellt. In der Sudeten-, Schlesier-, Breslauer Straße sowie „Am Tiefen Weg“ ist die Parksituation unmöglich, so Bürgermeister Bezold. Trotz Gesprächen mit Anwohnern ist keine Besserung in Sicht. Der Müllabfuhr ist es schon nicht mehr möglich, ungehindert die Müllentsorgung durchzuführen. Für Rettungsfahrzeuge ist zum Teil kein Durchkommen möglich. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wird der Gemeinderat Sanktionen zusammen mit der Verkehrsbehörde prüfen.

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