Drei Punkte fehlen dem Radteam Herrmann zum Glück

12.9.2017, 10:00 Uhr
Drei Punkte fehlen dem Radteam Herrmann zum Glück

© Foto: Michael Kunert

Im vergangenen Jahr konnte Robert Müller im Ziel noch die Arme hochreißen und jubeln. Er war als Erster über die Ziellinie der Automobil-Teststrecke Bilster Berg bei Bad Driburg gefahren. Das wollte der 31-Jährige nun wiederholen, im Trikot seines neuen Teams. Es wäre der erste Bundesliga-Sieg der "Herrmänner" gewesen, die in diesem Jahr sich erstmals in Deutschlands höchster Klasse beweisen wollten. Im finalen Saisonrennen aber lief es anders.

"Ich dachte, eine kleine Gruppe würde sich vor dem Ziel absetzen", sagt Müller. "Doch im Gegensatz zum Vorjahr gab es diesmal einen Massensprint. Das Team hat den sprintstarken Robert Müller über das Rennen hinweg nach vorne getragen, als dann 70 Fahrer auf die Zielgerade einbogen, war der Baiersdorfer in der Spitzengruppe dabei. "Doch dann hatte ich das Timing nicht", sagt Müller. Und Timing ist alles.

"Ich bin zu früh aus dem Windschatten und habe den Sprint eröffnet. Doch dann war ich kaputt, die Beine waren fest." Andere Fahrer überholten ihn, Müller rollte auf dem achten Platz über die Ziellinie. "Wäre ich fünfter geworden, hätte es fürs Team in der Gesamtwertung zu Rang drei gereicht. Ich bin schon enttäuscht."

Der dritte Platz war Ziel der "Herrmänner" gewesen. Am Ende haben drei Punkte gefehlt. Marc Clauss gewann zwar die Tagessprintwertung, was in der Sprint-Gesamtwertung der zweite Platz bedeutete. Doch insgesamt hatte sich das Team schlichtweg mehr erhofft. "Die jungen Fahrer haben sich sehr gut geschlagen", sagt Robert Müller, einer der erfahrensten Radfahrer der Mannschaft. "Doch wir älteren Fahrer haben nicht das abgerufen, was wir uns vorgestellt haben."

In manchen Situationen hatten die Baiersdorfer auch einfach Pech. "Im zweiten Rennen bin ich gestürzt, Alexander Meier, der in Chemnitz Vierter gewesen war, fehlte dann wegen einer Knieverletzung", sagt Müller. Hinzu kam Florian Nowak, der oft mit der U23-Nationalmannschaft unterwegs war und nun Ende des Monats bei der WM in Norwegen dabei sein wird. Umstände, die es dem jungen Team schwierig machten, in die nationale Spitze vorzudringen.

Teamchef Stefan Herrmann sah dennoch das Positive: "Dass am Ende drei Punkte auf den dritten Platz gefehlt haben, ist zwar ärgerlich. Aber für die erste Bundesliga-Saison bin ich mehr als zufrieden. Dies ist für uns ein positives Zeichen in Richtung Zukunft und in Richtung Bundesliga Saison 2018. Ich bin sehr stolz auf unser Team." Auch Robert Müller blickt schon zuversichtlich aufs neue Jahre. Er möchte auf jeden Fall bei den "Herrmännern" bleiben, zudem wird das Team weiter verstärkt. Und dann soll es auch klappen mit den Top drei.

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