Eckental diskutiert kommunale Verkehrsüberwachung

11.2.2011, 10:19 Uhr
Eckental diskutiert kommunale Verkehrsüberwachung

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Zu schnell fahren immer die Anderen. Normalerweise. Doch die Eckentaler Gemeinderäte fühlen sich wohl der Wahrheit verpflichtet, und so gab es in der jüngsten Sitzung so manches Geständnis über den eigenen Fuß auf dem Gaspedal. Das sei aber nicht der Grund, warum man im Gremium einer kommunalen Verkehrsüberwachung skeptisch gegenüber stehe.



Die Notwendigkeit für Eckental sieht Bürgermeister Wilfried Glässer ein, doch die Probleme könnten überwiegen, glaubt er. Vor allem sieht er einen hohen Aufwand und damit auch Kosten auf die Verwaltung zukommen. Dass sich diese Kosten durch die Bußgelder wieder amortisierten, glaubt Glässer dagegen nicht. Und er befürchtet ein „Männleinlaufen“ der „Geblitzten“ im Rathaus.

In den Fraktionen ist man ebenfalls geteilter Meinung. Martin Hofmann von der CSU hält nur Kontrollen für wirksame Maßnahmen und glaubt, damit die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Damit geht der CSU-Mann d’acord mit den Grünen, die auch der Meinung sind, die Kosten würden sich in Grenzen halten, nur der Grundlauf müsse vorfinanziert werden. Manfred Bachmayer nennt als Beispiel Heroldsberg, wo die kommunale Verkehrsüberwachung bereits laufe.

Keine "kleinen Sheriffs"

Rudolf Dollack (SPD) möchte dagegen „keine Privatüberwacher, die als kleine Sheriffs rumlaufen“ und spricht sich klar gegen eine kommunale Verkehrsüberwachung aus. Dies sei ausschließlich Aufgabe der Polizei. Außerdem habe er gehört, dass die Nachbargemeinden Heroldsberg und Igensdorf ihre Überwachung wieder abschaffen wollten. Sein Fraktionskollege Konrad Gubo sieht vor allem den Aufwand fürs Mahnverfahren und möchte dies „nicht im Rathaus haben“.

Günter Rauh von den Freien Wählern gibt zu bedenken. „80 Prozent der beklagten Raserei betrifft uns Eckentaler doch selber. Wir sind es doch, die in den Wohngebieten unterwegs sind. Das ist schon traurig, wenn wir uns selbst überwachen müssen.“

Ille Dölle (FW) möchte erst wissen, wie die kommunale Verkehrsüberwachung in anderen Gemeinden funktioniert, um sich ein Bild machen zu können. Dem schließt sich letztlich die Mehrheit an. Mit 12:8 Stimmen wird die Verwaltung beauftragt, weitere Informationen zu diesem Thema einzuholen und diese dann dem Gremium erneut vorzulegen.

Bürgermeister Glässer macht aber gleich deutlich, dass dies heuer wohl nichts mehr werde, da die Verwaltung derzeit bereits mit anderen Aufgaben, darunter dem Konjunkturpaket, stark belastet sei.
 

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