Ein Biberstamm-Tisch in Baiersdorf

19.8.2016, 13:00 Uhr
Ein Biberstamm-Tisch in Baiersdorf

© Foto: Harald Sippel

Schon richtig gesehen , es muss „Biberstamm-Tisch“ heißen, weil der Tisch aus einem vom Biber angenagten Baumstamm gebaut wurde. Würde es „Biber-Stammtisch“ heißen, würden sich die Nagetiere regelmäßig am Tisch niederlassen.

Doch wie kam es dazu? Ein Biber hat also letztes Jahr seine Zähne in einen kräftigen Baum am Baiersdorfer Baggersee gehauen und ihm auf diese Weise bodennah eine ziemliche Taille verpasst. Plötzlich stand die 60 bis 70 Jahre alte Pappel sozusagen auf wackligen Füßen.

Jetzt stand man vor dem Dilemma: „Einerseits wollten wir der Natur ihren Lauf lassen“, erzählt der Leiter des städtischen Bauhofs, Thomas Kölmel. „Andererseits haben wir ja auch die Verkehrssicherungspflicht. Und der Baum stellte offenkundig eine Gefahr für den benachbarten Parkplatz und damit die potenziellen Badegäste dar.

Mit Experten geredet

Also hat Kölmel Rücksprache mit seinen Gärtnern und natürlich auch mit den Experten der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Erlangen-Höchstadt gehalten, last not least auch mit dem Biberbeauftragten des Landkreises.

Man war sich schnell einig. Die Pappel wurde vollends umgehauen und für den Biber liegen gelassen. Auf den verbliebenen Stumpf, so die Bauhof-Gärtner, könnte man eine Tischplatte befestigen und drumherum Sitzgelegenheiten gruppieren.

Gesagt, getan. Bauhofmitarbeiter sägten und hobelten und bald war die Sitzgruppe fertig. „Der Biberstamm-Tisch kommt bei den Bürgern gut an“, freut sich Kölmel über die pragmatische Lösung des Konflikts.

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