Ende Mai fließt Röttenbach am Dechsendorfer Weiher vorbei

18.3.2015, 17:48 Uhr
Ende Mai fließt Röttenbach am Dechsendorfer Weiher vorbei

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

„Wir sind mit dem Bau im Zeitplan, Ende Mai werden wir fertig sein“ frohlockte der Gewässerexperte im Erlanger Umweltamt, Rainer Baum, während der Ortsbeiratssitzung in Dechsendorf. Die letzten Dichtmatten werden gerade eingebracht, demnächst wird der Wellenschutz an dem neuen Damm an der Ostseite verlegt.

Der soll verhindern, dass das Bauwerk von den zwar nicht großen, aber trotzdem kräftigen Wellen „angeknabbert“ wird. Die Dammkrone wurde bewusst schmal gehalten, damit sie nicht von Fahrzeugen befahren werden kann. Sie liegt bei normalem Wasserstand 60 Zentimeter über der Wasseroberfläche.

Liegewiese wird wieder begrünt

„Mehr als geplagt“ habe man sich, um den Zeitplan einzuhalten, berichtet Baum. Fahrzeuge seien im Schlamm steckengeblieben, Kettenfahrzeuge mussten eingesetzt werden. Die sind gerade noch dabei, den Schlamm im Bereich des Auslaufs abzufahren. Die Wege wurden durch die Baufahrzeuge arg ramponiert, sie sollen aber genauso wieder hergerichtet werden wie die Liegewiese.

Dort wird bald Gras angesät, damit die Gäste bei „Klassik am See“ wieder Grün unter den Füßen haben. Auch der Spielplatz soll dort voraussichtlich wieder entstehen. Dafür aber sind die Planungen noch nicht abgeschlossen. Laut Baum wird sogar an einen Strandbereich in Höhe der Liegewiese gedacht, das aber müsse noch mit den Eigentümern des Weihers abgestimmt werden. Die Stadt hat ihn bekanntlich nur bis zum Ende September 2018 gepachtet.

Im Bereich vom Kiosk, der jetzt auf einer Halbinsel liegt, aber auch an anderen Stellen sollen Sitzsteine an das neue Bachbett gelegt werden, das ein Gewässer dritter Ordnung wird. Die Unterhaltung ist damit Aufgabe der Kommune. In mehreren Bereichen werden Sandsteine in das Bachbett eingelegt. Mit einem Schlauchboot befahren, wie es ein Zuhörer bei der Ortsbeiratssitzung gerne machen würde, kann man den neuen Bach jedoch nicht. Dafür wird er an den meisten Tagen des Jahres viel zu wenig Wasser führen. Die Begrünung der jetzt noch nach Baustelle aussehenden Ufer erfolgt mit Schilf, aber die Natur wird sich die Bereiche ohnehin in kurzer Zeit zurückholen, meint Baum.

Die Arbeiten sind so weit abgeschlossen, dass am morgigen Freitag der Mönch am Ostende geschlossen werden kann, um den Weiher wieder zu füllen. Damit das schneller geht ist der kleine Bischofsweiher um 22 Zentimeter überstaut worden. Die so gespeicherten rund 150 000 Kubikmeter Wasser werden kontrolliert in den Dechsi geleitet.

Jedoch wird das nicht reichen, um gleich wieder den Segelbetrieb aufnehmen zu können. Das werde voraussichtlich erst im Herbst möglich sein, meint Baum. Nach der letzten Regatta wird der Weiher noch einmal kurz abgelassen. Wenn er dann wieder befüllt wird soll er in einem Zustand sein, der, so der Gewässerexperte, „ganz andere Möglichkeiten eröffnet“.

Der 1,6 Kilometer lange um den Weiher herum führende Graben, der immerhin 1,2 Millionen Euro kostet, soll bekanntlich dafür sorgen, dass das Wasser in dem einst beliebten Badesee wieder Badequalität bekommt. Ob dieses Ziel jedoch erreicht wird sieht Rainer Baum offenbar kritisch. Denn während der Ortsbeiratssitzung sagte er: „Wir haben nie gesagt die Blaualgen sind dann weg“. Jedoch habe man mit der Wiederherstellung vom Röttenbach die Voraussetzungen dafür geschaffen.

 

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