Endlose Warteschlangen verärgern Studenten in Erlangen

17.9.2014, 06:00 Uhr
Endlose Warteschlangen verärgern Studenten in Erlangen

© Klaus-Dieter Schreiter

Die Schlange wird lang und länger, reicht zeitweise von der Halbmond- über die Richard-Wagner-Straße bis hin zum Bahnhof. Dort standen auch Clara (22) und Isabell (20) noch vor einer Dreiviertelstunde, inzwischen haben sie es zumindest bis in die Nähe der Studentenkanzlei geschafft.

Wie hunderte andere Studienanfänger und -wechsler wollen sich auch die beiden jungen Frauen an diesem Dienstag für ihre Fächer einschreiben. Es ist der erste von insgesamt neun Terminen der zweiten Staffel (die erste war im Juli und August) — dementsprechend groß ist auch das Interesse.

„Hoffentlich kommen wir noch dran“, sagt Clara, die sich für Buchwissenschaften eintragen will. Isabell, die Lehramts-Studentin, nimmt es locker. Sie liest auf ihrem E-Book einen Fantasy-Roman: „Das hat nichts mit Uni zu tun.“

Gegenüber stehen in einer weiteren Reihe Svenja (19) und ihre Mutter Ute. Die über 50-Jährige wundert sich über die fragwürdige Organisation. Denn neben der ursprünglich (sonnigen) Schlange hat sich auf der Schattenseite um die Mittagszeit schnell eine zweite gebildet. „Das ist schon recht ungünstig hier“, sagt die Allgäuerin und schüttelt etwas ungeduldig den Kopf.

Auch Arnold Vogt (53) hat das Warten langsam statt. Seit über drei Stunden steht der Thüringer mit Tochter Hannah (18) in der Schlange. Molekular-Science will die junge Frau studieren, ein Fach, auf das sie sich freut.

Notwendige Unterlagen hält sie in der Hand. Immerhin haben es die Beiden fast in die Studenten-Kanzlei geschafft. Sicher, ob es mit der Einschreibung klappt, sind sie aber nicht. Schließlich ist die Zeit um viertel nach zwölf offiziell vorbei. „Es wäre schade, wenn wir unverrichteter Dinge gehen müssen“, meint Vater Vogt.

Große Anziehung

Das aber sei bei keinem der Fall gewesen, beruhigt Katrin Piecha, Mitarbeiterin in der Uni-Pressestelle: „Alle, die sich angestellt hatten, sind auch drangekommen“. Der Andrang am ersten Tag der zweiten Staffel sei nicht ungewöhnlich, obwohl die Uni stets darauf hinweise, dass noch genügend Zeit zur Immatrikulation bleibe.

Eigentlich seien die Buchstaben A bis C an der Reihe gewesen, die Rangfolge aber nicht zwingend. Daher kämen auch Studenten mit anderen Nachnamen. Eines ist für Piecha klar: „Der erste Tag scheint immer die größte Anziehungskraft auf die Erstsemester auszuüben.“

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