Energiewende hat in Bubenreuth Spuren hinterlassen

21.1.2017, 15:00 Uhr
Energiewende hat in Bubenreuth Spuren hinterlassen

© Klaus-Dieter Schreiter

Mit einem Antrag der SPD-Ratsfraktion im Juni 2011 fing alles an. Ziel der Genossen war und ist es, Bubenreuth bis zum Jahre 2030 zu einer energieautarken Kommune zu machen und den gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien zu decken. Dazu wurden etliche Vorschläge gemacht. Der Gemeinderat beschloss daraufhin bereits einen Monat später, den Strombezug auf Wasserkraft oder einen vergleichbaren regenerativen Tarif umzustellen.

Im Oktober 2011 wurde im Gemeinderat auch das Ziel definiert, Bubenreuth zu einer „energieautarken Kommune“ zu machen, jedoch ohne im Beschluss das Jahr 2030 als Ziel zu nennen. Aber immerhin ging der SPD-Antrag mit 13 gegen zwei Stimmen durch. Unter der Leitung von SPD-Gemeinderat Johannes Karl wurde daraufhin ein Arbeitskreis Energiewende gegründet, der am 18. Januar 2012 zum ersten Mal zusammenkam. Gut 30 Bürgerinnen und Bürger trafen sich damals, um Vorträge der Energieagentur Nordbayern, der Initiative Energiewende ER(H)langen und des Arbeitskreises Energie der Agenda 21 aus Herzogenaurach zu hören.

Während der Geburtstagsfeier im Rathaus haben die beiden nun seit fünf Jahren arbeitenden Gruppen Energie und Ortsentwicklung über ihre Aktivitäten seit der Gründung berichtet. Die intensive Beteiligung der Bürger ist auch außerhalb Bubenreuths viel beachtet worden. Dieter Raake stellte vor allem die Erfolge aus den vier Bürgerforen heraus, in denen Ideen zur Entwicklung von Bubenreuth eingebracht wurden. „Bubenreuth 4.0“ wurde mit der intensiven Unterstützung der Technischen Hochschule Nürnberg entwickelt, der ISEK-Prozess (Integrierte städtebauliches Entwicklungskonzepte) wurde angestoßen und die Inhalte vom Gemeinderat gebilligt. In den entstandenen Dokumenten sind die Ziele und Handlungsschwerpunkte für die Ortsentwicklung aufgezeigt. Der Freistaat hat die Arbeit mit erheblichen Zuschüssen honoriert. Die Gemeinde wird ihre weitere Ortsentwicklung grundsätzlich an den Ergebnissen des ISEK ausrichten. Sogar in das Städtebauförderungsprogramm ist sie aufgenommen worden. Die Entwicklung des Gebiets „Hoffeld“, das Zusammenwachsen der beiden Ortsteile über die Posteläcker, und der Erwerb des Anwesens Hauptstraße 7 mit dem Ziel, dort die neue Mitte zu etablieren, sind Maßnahmen, die ihren Ursprung in der Ortsentwicklungsgruppe haben.

Schnell wurde klar, dass sich das Ziel, eine energieautarke Kommune zu werden, nur durch die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und der Unternehmen erreichen lässt. Darum wurden und werden unter anderem Beiträge im Mitteilungsblatt der Gemeinde unter dem Motto „Ich bin Energiewender“ verfasst, und bei Schulveranstaltungen konnten die Kinder den Stromverbrauch von Staubsauger, Föhn, Kochplatte und Lampen messen und vergleichen. Zudem erhielten 47 Haushalte kostenlose Beratungen. Daraus resultierend sind in den Wohnungen 773 alte Leuchtmittel durch LED-Lampen ersetzt. Die Gemeinde hat sogar zwei leicht bedienbare Energiemessgeräte angeschafft, die auch weiterhin von der Arbeitsgruppe verliehen werden.

Ziemlich unbemerkt von der Öffentlichkeit sind auch alte Straßenlampen im Bereich Binsen-, Franken- und Jahnstraße gegen stromsparende LED-Leuchten ausgetauscht worden. Messungen haben ergeben, dass die Ausleuchtung der Straßen dadurch erheblich verbessert wurde. Von den Liegenschaften der Gemeinde Bubenreuth hat die Straßenbeleuchtung mit immerhin 40 Prozent den größten Anteil am Stromverbrauch, das Sparpotenzial ist bei Austausch aller Lampen also erheblich.

Mit gutem Beispiel geht die Gemeinde auch durch die Installation von Solaranlagen auf ihren Liegenschaften voran. Auf Bauhof, Rathaus, Mehrzweckhalle, Feuerwehrhaus, Schulhaus und Wasserwerk sind schon solche Anlagen installiert. Der Energieverbrauch in der Wasseraufbereitung soll demnächst untersucht und optimiert werden.

Lob bekam die Initiative Energiewende bei der Geburtstagsfeier von Bürgermeister Norbert Stumpf, der aber nicht vergaß, seinem Vorgänger Rudi Greif zu danken, in dessen Amtszeit die Energiewende Bubenreuth ins Leben gerufen wurde. Stumpf versprach weitere Investitionen der Gemeinde in Energiesparmaßnahmen.

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