ERH: Hebammenzentrale soll Einsätze koordinieren

14.12.2018, 06:00 Uhr
ERH: Hebammenzentrale soll Einsätze koordinieren

© Foto: Harald Sippel

Durch diese Förderung soll die Hebammenzentrale ausgebaut werden. Sie koordiniert die Termine der freiwillig teilnehmenden Hebammen und entlastet die Geburtshelferinnen bei der Büroarbeit. "Für die Familien soll es einfacher werden, eine Hebamme zu finden, ohne 20 Personen anrufen zu müssen", erklären die Hebammen-Sprecherinnen Ricarda Luschtinetz aus Erlangen und Valentina Kohlmann aus dem Landkreis ERH. Durch die Koordinierung in der Hebammenzentrale könnten auch lange Fahrwege vermieden werden.

Für Ministerin Huml ist die Hebammenzentrale "ein gelungenes Beispiel für die interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der Geburtshilfe mit Fokus auf die werdenden Mütter". Es sei dem Freistaat ein "großes Anliegen, dass die Menschen vor Ort miteinander reden. Von diesem Projekt werden alle profitieren."

Landrat Alexander Tritthart bezeichnete die künftige Hebammenzentrale als "Win-win-Situation für alle", und Erlangens Bürgermeisterin Susanne Lender-Cassens sieht die Hebammenzentrale "in puncto Geburtshilfe als ein Alleinstellungsmerkmal in Bayern."

Frank Neumann, Leiter des Gesundheitsamtes, sieht die "größte Herausforderung" der Hebammenzentrale darin, "das immer knapper werdende Personal effizient einzusetzen". Dafür brauche es ein gutes Management, "sonst schaffen wir es nicht." Bei der Bewerbung um die staatliche Förderung habe das Gesundheitsamt mit Sebastian Gmehling, dem Geschäftsstellenleiter der Gesundheitsregion, sowie Hebammen zusammengearbeitet.

"Ich bin sehr zuversichtlich, dass viele Hebammen bei der Hebammenzentrale mitmachen möchten", sagt Gmehling. In der Stadt Erlangen und dem Landkreis Erlangen-Höchstadt gebe es zunehmend Versorgungslücken bei Hebammen. "Es darf davon ausgegangen werden, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren fortsetzt", so Gmehling.

Ministerin Huml ist zuversichtlich, dass sich die Hebammenzentrale bewähren wird: "Die Hebammen werden durch die neue Zentrale von Verwaltungsaufwand der Vertretungssuche entlastet. Sie können deshalb verstärkt ihrer eigentlichen Arbeit für die werdenden Mütter nachgehen." Auch hätten die Frauenklinik und Patientinnen künftig einen zentralen Ansprechpartner. Das "Zukunftsprogramm Geburtshilfe" war am 28. September gestartet worden und beinhaltet für jedes neugeborene Kind eine Förderung von rund 40 Euro. Insgesamt stellt der Freistaat jährlich fünf Millionen Euro dafür bereit. Bis jetzt seien 56 Anträge mit einem Fördervolumen von knapp 3,2 Millionen Euro gestellt worden, so Huml.

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