Erinnerungen an 2002: Ein Snowboarder aus Erlangen bei Olympia

17.2.2018, 09:00 Uhr
Bei den Olympischen Spielen: Daniel Tyrkas im Jahr 2002.

Bei den Olympischen Spielen: Daniel Tyrkas im Jahr 2002.

Gerade kommen wieder ganz besondere Erinnerungen hoch. "Ich erinnere mich ziemlich gut. Am beeindruckendsten war natürlich in der Arena Halfpipe zu fahren, so etwas gab es zuvor nicht unbedingt", sagt Daniel Tyrkas. "Die Menge an Zuschauern, Tausende Zuschauer. Das waren viel mehr als bei allen Wettbewerben, an denen ich zuvor teilgenommen hatte." Bei den Olympischen Winterspielen 2002 von Salt Lake City belegte Tyrkas den 32. Platz. Er ist bis heute der einzige Erlanger, der sich für Winterspiele qualifizieren konnte.

Heute arbeitet Daniel Tyrkas als Ingenieur...

Heute arbeitet Daniel Tyrkas als Ingenieur...

"Olympische Spiele sind Olympische Spiele. Das findet nur alle vier Jahre statt. Es ist für die meisten Sportler das größte Event der Karriere", sagt Tyrkas. "Es ist schon cool, wenn man dabei gewesen sein kann und sich auch mit Sportlern aus anderen Sportarten und Ländern im olympischen Dorf austauschen konnte. Ich fand das schön."

Sportlich lief es bei den Winterspielen für den 42-Jährigen allerdings nicht wie gewünscht. Nach einem Trainingsunfall stürzte er auch in der Halfpipe, zweimal sogar, kugelte sich die Schulter aus. "Sehr enttäuscht" war der Erlanger damals und ist es auch noch heute. "Es war bitter. Es war eine der härtesten Erfahrungen in meinem Leben. Ich habe mich dann am Dabei-sein-ist-alles-Gedanken festgeklammert." Nach der Saison 2002 hörte er auf mit Snowboard-Fahren. Zumindest im Wettbewerb.

Daniel Tyrkas ist in Erlangen geboren, jetzt wohnt der 42-Jährige in der Nähe von Rosenheim. Seine Eltern wohnen noch in Erlangen. Ihn selbst aber zog es direkt nach seinem Maschinenbau-Studium näher an die Berge. Hauptberuflich arbeitet Tyrkas als Ingenieur in der Automobilbranche, Gleitschirmfliegen ist sein größtes Hobby neben Kitesurfen.

... Erfolge feiert der 42-Jährige im Gleitschirmfliegen.

... Erfolge feiert der 42-Jährige im Gleitschirmfliegen.

1997 hatte Tyrkas mit Gleitschirmfliege begonnen, mittlerweile zählt er zu den Besten in Deutschland. "Ich bin mehrfacher Deutscher Meister im Streckenflug, bin im Weltcup geflogen, gehöre zu den Top 100 in der Weltrangliste", sagt der Erlanger. "Es gibt zwei Arten von Wettkämpfen. Die eine ist: so weit wie möglich fliegen. Das kann man auch alleine. Da halte ich ein paar Rekorde, fliege auch mal zehn, elf Stunden am Stück 280 Kilometer quer durch die Alpen. Bei der anderen Wettkampf-Form geht es darum, wer am schnellsten eine vorgegebene Strecke fliegt."

Ganz vom Snowboard-Fahren lassen kann Daniel Tyrkas allerdings auch nicht. "Ich fahre auch nach wie vor in einem Snowboard-Park, lasse mich dort gern über den Kicker raus. Das Level reicht durchaus noch, dass ein paar Kinnladen nach unten klappen. Es erwartet eben auch keiner, dass ein alter Sack kommt und einen Rodeo Flip über die Schanze haut." Olympia war eben kein Zufall.

 

 

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