Erlangen: Ab August wird in "Housing Area" gebaut

3.5.2016, 06:00 Uhr
Erlangen: Ab August wird in

© Harald Sippel

Alle Fenster werden erneuert, genauso die Bäder und die Fußböden. Balkone werden angebaut, ein Aufzug wird installiert, und die Türen werden ausgetauscht – die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobau bringt die alten Gebäude auf Vordermann.

36 Wohnungen werden in der Hartmannstraße 94, 96, 98, 100 und in der Schenkstraße 162 und 164 komplex modernisiert. Ihr Standard — so Gernot Küchler, der Geschäftsführer der Gewobau, — entspreche dann fast einem Neubau.

Für die Mieter, das weiß die Gewobau, bedeutet die Modernisierung zunächst einmal Aufregung und Stress. Die Mieter müssen für die Zeit des Umbaus umziehen. Dabei hilft allerdings die Gewobau. Sie übernimmt die Kosten für die Umzüge. Die Mieter erhalten für die Zeit der Modernisierung eine Ausweichwohnung innerhalb des Quartiers.

Über die Maßnahme hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft die Mieter in Briefen informiert. Die Modernisierung ist darin genau beschrieben — und ein weiteres entscheidendes und brisantes Thema: Die Erhöhung der Mieten für die modernisierten Wohnungen.

Die bisherigen Mieten kann die Gewobau nach der Modernisierung nicht mehr halten. 4,95 Euro mussten die Mieter für den Quadratmeter bezahlen. Das bedeutet: Eine Wohnung mit 86,59 m2 kostete bisher 428,62 Euro Grundmiete, mit den Betriebskosten und den Heizkosten waren deshalb 644,62 Euro zu bezahlen. Nach der Renovierung steigt die Miete auf 7,95 Euro pro Quadratmeter. Bei der Zunahme der Mietfläche (durch den Balkonanbau) bedeutet dies: Die Miete für die dann renovierte Wohnung kostet nun 961,10 Euro, 316,48 Euro mehr als zuvor.

„Mit der neuen Miete bleiben wir nach der Sanierung sogar noch etwas unter dem Mittelwert von 8,05 Euro/m2 des aktuell gültigen Erlangen Mietspiegels von 2015 für vergleichbare Wohnungen“, sagt Gewobau-Geschäftsführer Gernot Küchler. „Der Mietpreis ist damit im Vergleich immer noch attraktiv“.

Für finanzielle Notfälle bietet Gernot Küchler die Hilfe der Gewobau an. „Bei besonderen Härten können wir mildernd eingreifen“. Der Geschäftsführer denkt an zwei Optionen. In besonderen Fällen sei eine Mietminderung von bis zu 15 Prozent möglich. Eine andere Variante wäre ein Umzug in eine kostengünstigere Wohnung innerhalb des Quartiers. Die Wohnungen seien — so Küchler — in der Größe vergleichbar, die Wasserleitungen sind saniert worden, und die Wohnungen haben neue Bäder“. Die Grundmiete — so Gernot Küchler — liege dann bei 6 bis 6,50 Euro pro m2.

Parallel zu der Modernisierung werden die Gebäude in der Hartmann- und Schenkstraße aufgestockt. Insgesamt entstehen durch alle Aufstockungen 270 neue Wohnungen. Diese Wohnungen haben ein Größe von 25 bis 65 m2. Die Miete liegt im Grundpreis zwischen 4,80 Euro und 6,50 Euro pro Quadratmeter.

Durch die Baumaßnahmen bis zum Jahr 2017 entstehen 400 neue Wohnungen, in denen dann rund 600 neue Bewohner leben werden.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft erfüllt mit dem Projekt die Vorgaben des Oberbürgermeisters und der rot-grün-gelben Koalition, die Wohnraum schaffen will. Zurzeit sind im Sozialamt 1400 Einzelpersonen und Familien gemeldet, die Anspruch auf eine geförderte Wohnung haben.

 

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