Erlangen: Amtshausschüpfla ist geschlosssen

29.10.2016, 06:30 Uhr
Erlangen: Amtshausschüpfla ist geschlosssen

© Foto: Schreiter

Alle sieben Mitarbeiter des Museums lassen solange alle Arbeiten im Arbeitskreis Frauenaurach des Heimat- und Geschichtsvereins ruhen, „bis wir eine klare Aussage der Stadt zur Zukunft des Amtshausschüpfla bekommen“, sagt Jutta Triantafyllidis. „Es ist Gefahr im Verzug.“ Das Museum bleibe geschlossen. Die Adventsausstellung fällt aus.

Die Museumsleiterin will erfahren haben, dass dem Stadtrat 27 städtische Objekte zum Verkauf empfohlen werden sollen. An erster Stelle stehe das Amtshausschüpfla, an 22. Stelle die „Abstellhalle Rottmannsgäßchen. „Beide Gebäude werden für Ausstellungen genutzt.“

Das kulturhistorische Museum besteht seit rund 35 Jahren und wurde zu Beginn liebevoll von den Mitgliedern des Arbeitskreises Frauenaurach ehrenamtlich restauriert. Sieben Ehrenamtliche kümmern sich zurzeit um das Museum, jetzt haben sie das Kümmern vorerst gestoppt.

Das Museum war regulär an 25 Tagen im Jahr geöffnet, zwischen 1000 und 2000 Besucher nutzten die Öffnungstage zum Besuch der verschiedenen Ausstellungen, etwa die Adventsausstellung, bei der es um altes Spielzeug geht.

In der „Abstellhalle“ Rottmannsgäßchen sollte zum 750. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung Frauenaurachs im nächsten Jahr eine Ausstellung über Handwerk und Landwirtschaft in dem Ort gezeigt werden. Hierzu waren bereits die Vorbereitungen angelaufen, die jetzt ebenfalls eingestellt wurden. „Die Beteiligung des Museums am Jubiläumsjahr ist in Frage gestellt.“

Jutta Triantafyllidis ärgert sich vor allem darüber, dass der Arbeitskreis Frauenaurach im Heimat- und Geschichtsvereins Erlangen nicht über die Verkaufsabsichten informiert wurde: „Wir sind bitter enttäuscht, wie die Stadt unser bisheriges Engagement beachtet und würdigt“, sagt sie. „So wie hier über die beiden Gebäude geurteilt wird, hat niemand Ahnung von unserer Kulturarbeit.“

Vor allem, weil das Museum es geschafft habe, finanziell kaum auf die Stadt angewiesen zu sein.

 

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