Erlangen: Auf gefährliche Chemieunfälle vorbereitet sein

30.3.2017, 12:00 Uhr
Erlangen: Auf gefährliche Chemieunfälle vorbereitet sein

© Klaus-Dieter Schreiter

Fünf Tage lang ging es bei dem Lehrgang auf der Hauptfeuerwache an der Äußeren Brucker Straße um die Dekontamination bei Einsätzen mit atomaren, biologischen oder chemischen Gefahrstoffen. 22 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt und dem Erlanger Stadtgebiet nahmen daran teil. Die Leitung hatte Stephan Schlagenhaufer aus dem Sachgebiet Umweltschutz bei der Erlanger Feuerwehr. "Immer wieder arbeiten die Feuerwehreinheiten aus Landkreis und Stadt bei Gefahrgutlagen Hand in Hand zusammen, da ist es mehr als sinnvoll, dieses Thema auch gemeinsam auszubilden", sagt der Brandinspektor.

Fachgerechte Reinigung

In der Fahrzeughalle der Feuerwehr an der Äußeren Brucker Straße wurde für den Lehrgang eine umfangreiche "Zeltstraße" für die sogenannte "Dekontaminationsstufe 3" aufgebaut, die vom Bund finanziert wurde. Sie ist für das Reinigen, das Entkleiden, das Duschen – natürlich getrennt nach männlichen und weiblichen Feuerwehrleuten – und das wieder Ankleiden konzipiert. Geübt wurde die fachgerechte Reinigung, das im Fachjargon Dekontamination heißt, von Zivilpersonen, von Einsatzkräften und von Gerätschaften mit verschiedenen Methoden.

Die Einrichtungen dafür stehen für die Stadt bereits seit 2001 bei der Freiwilligen Feuerwehr Kosbach-Häusling auf einem Spezialfahrzeug bereit. Zudem werden auf der Hauptfeuerwache auf zwei speziellen Abrollbehältern für Atemschutz, Strahlenschutz und Gefahrgut umfangreiche Dekontaminationsmöglichkeiten vorgehalten. Sie werden bei Bedarf auf ein Spezialfahrzeug gezogen und an die Einsatzstelle gebracht.

Seit vergangenem Jahr verfügt der Landkreis Erlangen-Höchstadt ebenfalls über einen Gerätewagen für die Dekontamination von Personal. Er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr in Herzogenaurach stationiert.

Darum nahmen an dem Lehrgang auf der Erlanger Hauptwache nicht nur Kräfte der Hauptfeuerwache und von den Freiwilligen Wehren aus den Erlanger Vororten Dechsendorf, Eltersdorf, Kosbach und Kriegenbrunn teil, sondern auch von den Landkreiswehren aus Hammerbach, Herzogenaurach, Heßdorf, Marloffstein und Niederndorf. Das ASB Erlangen-Höchstadt war ebenfalls mit dabei.

Alle 22 Feuerwehrleute, darunter auch etliche Frauen, haben die Abschlussprüfung bestanden. Sie hoffen trotzdem, dass sie niemals zu einem so gefährlichen Einsatz ausrücken müssen, bei dem die Dekontamination in großem Umfang notwendig wird.

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