Erlangen: Bürger im Anger machen sich große Sorgen

2.6.2016, 12:00 Uhr
Erlangen: Bürger im Anger machen sich große Sorgen

© Klaus-Dieter Schreiter

Eines der am meisten diskutierten Themen war der geplante Abriss mit Neubau von Wohnhäusern zwischen Äußerer Brucker Straße, Mainstraße und Johann-Jürgen-Straße.

Die sogenannten Erba-Häuser entlang der Äußeren Brucker Straße seien in den achtziger Jahren schon einmal vom Abriss bedroht gewesen, aber das sei damals verhindert worden, erinnerten sich einige Einwohner während der Bürgerversammlung. Die Häuser sind inzwischen saniert und denkmalgeschützt. Weil die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobau nun das südlich angrenzende Quartier abreißen und dort neu bauen will – die EN berichteten — sind die Angerbewohner wieder hellhörig geworden.

Laut dem Geschäftsführer der Gewobau, Gernot Küchler, seien die zum Abriss freigegebenen Häuser jedoch weder denkmalgeschützt noch gehörten sie zur Erba-Siedlung, obwohl der Baustil sehr ähnlich sei. Die Gewobau hat die Häuser erworben und die Mieter im November vergangenen Jahres über den geplanten Abriss informiert.

Mit einigen seien bereits neue Mietverträge für andere Wohnungen abgeschlossen worden. Ziel sei es, alle Mieter mit neuen Verträgen zu versorgen. Wenn alles fertig sei, könnten die ehemaligen Bewohner jedoch in das Quartier zurückkehren, versprach Küchler.

Nachdem das Haus Äußere Brucker Straße 84 erst kürzlich erworben worden sei, könne nun mit den endgültigen Planungen begonnen werden, verkündete der Geschäftsführer.

Die bislang gemachten Überlegungen sehen ein U-förmiges Ensemble vor. Die drei Schenkel liegen entlang der Äußeren Brucker Straße, der Mainstraße und der Johann-Jürgen-Straße. Nach Süden hin ist dieses U offen, in der Mitte könne eine Art Bürgerhaus entstehen, meinte Küchler. Insgesamt sind dort 6000 Quadratmeter Wohnfläche mit rund 100 Wohnungen im sozialen Wohnungsbau geplant. Im Erdgeschoss der vier- bis fünfgeschossigen Wohnanlage ist auch Gewerbe vorgesehen. Eine Tiefgarage mit 50 Plätzen sowie oberirdische Parkplätze sind ebenfalls geplant.

Oberbürgermeister Florian Janik wies in diesem Zusammenhang auf die „große Wohnungsnot“ bei Menschen mit niedrigem Einkommen in Erlangen hin. Darum sei der geförderte Wohnungsbau der Gewobau höchst willkommen. Die Miete soll zwischen 4,80 Euro und 6,80 Euro pro Quadratmeter liegen.

Laut Küchler wäre eine Sanierung der aus den 1930er-Jahren stammenden Häuser wirtschaftlich nicht vertretbar gewesen. Der Baubeginn könne voraussichtlich schon im nächsten Jahr erfolgen, sagte Küchler. Mit der Fertigstellung wird dann für Ende 2018 gerechnet.

Auch auf dem Eckgrundstück Am Anger/Michael-Vogel-Straße will die Gewobau bis zu 100 neue Wohnungen errichten. Der Baubeginn für diese bezahlbaren ein-, zwei und drei Zimmer-Wohnungen ist für Mitte nächsten Jahres geplant.

Dieser Neubau soll Ende 2019 bezugsfertig sein. Auf Nachfrage der Bürger bestätigte Gernot Küchler, dass dort zur Entspannung der ohnehin prekären Parksituation eine Tiefgarage vorgesehen ist. Zudem will die städtische Wohnungsbaugesellschaft ein viergeschossiges Wohnhaus mit Tiefgarage an der Ecke Hertleinstraße/Am Anger errichten.

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