Erlangen: Das sagen Politiker zur Wahl des CDU-Vorsitzes

7.12.2018, 06:00 Uhr
Erlangen: Das sagen Politiker zur Wahl des CDU-Vorsitzes

© Kay Nietfeld/dpa

Einen richtigen Favoriten, sagt Jörg Volleth, hat er nicht. "Ich würde mir bei der Abstimmung für den CDU-Vorsitz schwer tun", räumt der Erlanger CSU-Fraktionsvorsitzende ein. Denn die Entscheidung zwischen den drei Bewerbern, also der Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, dem früheren Unions-Fraktionschef Friedrich Merz und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, sei nicht einfach. Aber Volleth weiß: Bei einem solchen Votum muss man strategisch denken. "Der neue CDU-Vorsitzende hat Chancen, Regierungschef zu werden und muss daher auch für andere Parteien vermittelbar sein".

Diese Voraussetzung erfüllt für den Kommunalpolitiker am Besten Kramp-Karrenbauer: "Grundsätzlich traue ich ihr eher zu, ein breites Spektrum abzudecken." Damit nennt Volleth schließlich mit AKK doch noch einen Namen für das Amt des CDU-Vorsitzes, das Kanzlerin Angela Merkel nun nach 18 Jahren abgibt.

Ohnehin hat Volleth nichts gegen das eindeutige Positionieren für einen Kandidaten. Immer mehr CDU-Politiker hatten sich kurz vor der Abstimmung an diesem Freitag in Hamburg öffentlich für einen Bewerber ausgesprochen: "Ich glaube nicht, dass das den Wettbewerb verzerrt", meint Volleth.

Der stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende in Herzogenaurach, Konrad Körner, betont, dass die Entscheidung eine Sache der CDU sei: "Wir müssen uns in der CSU um unsere eigenen Hausaufgaben kümmern." Dennoch teilt er die Ansicht des JU-Bundesvorsitzenden Paul Ziemiak, der laut Medienberichten von einem CDU-Vorsitzenden Merz mehr Durchschlagskraft erwartet. Aber auch die anderen zwei hält Körner für sehr gute Kandidaten.

Und was sind die Hausaufgaben der CSU? Mit dem Ministerpräsidenten Markus Söder "sind wir nun gut aufgestellt", aber es gelte, durchgängig in der Parteistruktur eine Modernisierung und auch Verjüngung herbeizuführen: "Wir sind da aber schon auf einem guten Weg", so Körner, der 2019 für das Europaparlament kandidiert. Der 26-Jährige ist Stadtrat und JU-Bezirksvorsitzender Mittelfranken.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wird die Abstimmung der 1000 Delegierten wohl mit Spannung verfolgen. Äußern will sich der Erlanger zu Angelegenheiten der Schwesterpartei nicht, sagt ein Sprecher. Gleiches würde Herrmann auch von der CDU erwarten — wenn es um die CSU ginge. 

Die selbe Auffassung vertreten der Bundestagsabgeordnete Stefan Müller aus Großenseebach und der Landtagsabgeordnete Walter Nussel aus Burgstall – und schweigen. 

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