Erlangen: Ein offenes Ohr für Patienten

23.10.2018, 18:00 Uhr
Erlangen: Ein offenes Ohr für Patienten

© Harald Sippel

Dieses Jubiläum feierten die beiden aktuellen Patientenfürsprecherinnen Prof. Margareta Klinger und Claudia Gall-Kayser auch stellvertretend für ihre Vorgänger und gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor Prof. Heinrich Iro, Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik, den Bürgermeisterinnen Elisabeth Preuß und Susanne Lender-Cassens, Ruth Nowak, Amtschefin im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, und mit weiteren geladenen Gästen.

Während die einen absolut zufrieden sind, gibt es bei anderen Grund zur Beschwerde: Nicht alle Patienten erleben ihren Krankenhausaufenthalt gleich, und nicht immer läuft in Sachen Kommunikation alles "glatt". Damit die Patienten und ihre Angehörigen unabhängige Ansprechpartner haben, die ihre Anliegen aufnehmen und an die richtigen Stellen tragen, gibt es die ehrenamtlichen Patientenfürsprecher. Margarete Klinger, ehemalige Oberärztin der Neurochirurgie, und die Diplompsychologin Claudia Gall-Kayser arbeiten unabhängig, aber gut vernetzt und mit einem guten Gespür für alle involvierten Parteien. "Unzufriedenheit bei Patienten entsteht zum Beispiel durch fehlende oder gestörte Kommunikation sowie durch lange Wartezeiten", erklärt Prof. Klinger. "Wir helfen, indem wir vermitteln, anhören, organisieren und schlichten."

Eine Aufgabe, die nicht zu unterschätzen ist, wie OB Janik in seinem Jubiläumsgruß anmerkte: "Die Metropolregion Nürnberg ist europaweit führend, wenn es um medizinische Innovationen geht. Wichtig ist aber nicht nur modernste Technik, sondern vor allem, dass der einzelne Mensch gesund wird. Dabei spielt das Zwischenmenschliche eine ebenso große Rolle wie neueste Geräte." Deshalb dankte Janik den Patientenfürsprecherinnen für ihre Arbeit in einem sensiblen Feld.

Wie sensibel dieses sein kann, erläuterte Prof. Iro: "Viele Patienten sehen sich heute als ‚Kunden‘, die sich so versorgen lassen wollen, wie es für sie am bequemsten ist.

Auf der anderen Seite stehen Ärzte und Pflegekräfte, die trotz eines hohen Leistungsdrucks ihrer Verantwortung dem Patienten gegenüber gerecht werden wollen. Da sind Konflikte vorprogrammiert."

Das Uni-Klinikum Erlangen war 1993 eines der ersten Krankenhäuser in Nordbayern, das seinen Patienten einen unabhängigen Ansprechpartner an die Seite stellte. Inzwischen ist bereits die vierte Generation von Erlanger Patientenfürsprechern am Zug.

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