Erlangen: Für die Feuerwehr wird es manchmal eng

6.12.2016, 11:00 Uhr
Erlangen: Für die Feuerwehr wird es manchmal eng

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Im Stadtteil Bruck gibt es Straßen, da wird es richtig eng, wenn die Feuerwehr dort einen Brandherd bekämpfen will, weiß Stadtbrandrat und Leiter der Ständigen Wache Friedhelm Weidinger. Vor allem, wenn in den engen Straßen auch noch Autos stehen. „Das ist dann so, dass unsere Fahrzeuge an den Außenspiegeln der Pkw vorbeigelotst werden müssen.“ 2,50 Meter ist ein Feuerwehr-Auto breit. Auch in der Goethestraße und der Heuwaagstraße kann es zu eng werden, wenn sich Feuerwehrwagen und Omnibus gegenüber stehen.

Für die Einsatzvorbereitung ist unter anderem Christian Seitz zuständig. Der Sachgebietsleiter sagt, dass ein Alarm über ein Geschehen von der Zentrale in Nürnberg nach Erlangen weitergegeben wird. Die Einsatzzentrale hat die Meldung bereits nach Wichtigkeit eingestuft.

In Erlangen gibt es rund 1000 Straßen und zurzeit viele Baustellen. Die Stadt stellt der Feuerwehr die Daten digital zur Verfügung. Der Einsatzleiter entscheidet nach diesen Daten, wie die Feuerwehr am schnellsten zum jeweiligen Einsatzort kommen kann. „Die Idealroute ist immer die kürzeste“, sagt Christian Seitz. Mindestens vier Fahrzeuge schickt die Feuerwehr immer zum Einsatzort.

Oft genug führt dieser Weg auch über die Autobahn 73, die Erlangen durchschneidet. Dort sei es wichtig, dass eine Rettungsgasse gebildet werde, sagt Stadtbrandrat Weidinger. Vor allem, wenn sich der Verkehr mal wieder auf der Autobahn staut, soll die Rettungsgasse „offen gehalten werden“.

Das heißt, auf der ganz linken Spur und der daneben liegenden sollen die Autos Platz für die Einsatzkräfte schaffen. „Die Rettungsgasse bitte nicht gleich wieder zumachen“, sagt Weidinger. „Nach der Feuerwehr kommen nämlich oft auch noch Sanitätsfahrzeuge oder der Abschleppwagen.“

Es gibt zurzeit in Erlangen aber Umleitungen, da müssen sogar die ortskundigen Feuerwehrleute länger nachdenken, wie sie das am besten hinkriegen. Beispiel Herzogenauracher Damm, der seit rund neun Monaten saniert und ausgebaut wird. „Wir haben uns alles genau ausgeguckt, wie die Feuerwehr zum Beispiel nach Hüttendorf, Kriegenbrunn oder Frauenaurach kommt“, sagt Friedhelm Weidinger. Die Zufahrt im Einsatzfall erfolgt seit der Baustelle am Herzogenauracher Damm über Schallershof und ist natürlich keine Idealroute mehr.

In der Innenstadt gibt es zwei „Nadelöhre“ für die Feuerwehr.Neben der bereits erwähnten Goethestraße zählt für Friedhelm Weidinger auch noch der Bahnhofsplatz dazu. Dort halten viele Busse auf beiden Seiten, und ein Durchkommen für die Einsatzfahrzeuge sei deshalb nicht ganz einfach.

Wenn aber in einem der Krankenhäuser in der Innenstadt ein Alarm losgegangen ist, gibt es noch einen Weg für die Feuerwehr, der aber nur dann gewählt wird, „wenn gar nichts anderes mehr geht“: die Fußgängerzone, so wie neulich, als in der Kinderklinik Alarm ausgelöst worden war.

„Durch die Fußgängerzone fahren wir nur Schritt“, sagt Christian Seitz. Es wäre zu gefährlich, dort schneller zu fahren, wo in der Regel viele Menschen unterwegs sind. Vor allem würden aber auch Kinder durch die Fußgängerzone laufen. Pro Jahr fährt die Feuerwehr zwischen 1600 und 1800 Einsätze und nur ganz selten durch die Fußgängerzone.

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