Erlangen-Land: Hilfe für Kiebitze läuft an

25.3.2018, 15:00 Uhr
Erlangen-Land: Hilfe für Kiebitze läuft an

© Petra Weller

Die treibenden Personen für dieses Projekt sind Andreas Sehm von der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts und Helmut König von der Kreisgruppe Höchstadt-Herzogenaurach des BN. Sehm zeichnet für die Finanzierung des Projektes verantwortlich, König für die organisatorische Durchführung.

Über sogenannte Standbeobachter, also Personen, die sich an einigen Tagen der Woche von März bis April bereit erklären, auf frühmorgendliche Balzflüge von Kiebitzen in definierten Arealen zu achten, werden die Basisdaten für mögliche Standorte für Brutflächen gesammelt. Anhand der gemeldeten Balzflüge finden anschließend Ornithologen die Brutplätze der Vögel heraus und melden sie an die Untere Naturschutzbehörde.

Stimmt der Landwirt zu, dass das Nest markiert werden darf, und er um die Markierung beim Eggen, Säen oder bei anderen Feldarbeiten einen Bogen macht, erhält er dafür einen Ausgleich. Der entstehende Produktionsausfall wird ihm finanziell ersetzt. Die Vergütung liegt dabei erheblich über seinem Verlust.

Beobachtet werden acht Areale von Mühlhausen über Baiersdorf bis Kairlindach und zwar ausschließlich auf Ackerflächen. "Dabei ist das Betreten der Äcker durch die Beteiligten ohne Zustimmung des Landwirts absolut verboten", betont Sehm ausdrücklich. Eingebunden in die Aktion sind 32 Standbeobachter, drei Ornithologen sowie die Administratoren Sehm und König. König hat für die Beobachtung ein Online-System des NABU, den "naturgucker" ausgewählt, und diesen so angepasst, dass er als Beobachtungs- und Auswertungssystem optimal eingesetzt werden kann.

"Mittlerweile sind die Kiebitze in unserem Landkreis eingetroffen und wurden schon zu Hunderten auf ihren Rastplätzen gesichtet. Viele fliegen weiter, aber etliche bleiben auch hier und verteilen sich in den nächsten Tagen im Landkreis", erklärt der Ornithologe und Landwirt Thomas Stahl.

Alle Beteiligten hoffen, durch diese Aktion dem Nachwuchs dieser hochgefährdeten Vögel wieder zu mehr Überlebenschancen verholfen wird. "Durch einen Anstieg an Kiebitzen werden wir sicher auch wieder einen Zuwachs noch gefährdeterer Arten wie Brachvogel, Uferschnepfe und Bekassine erreichen", hofft König.

www.hoechstadt-herzogenaurach.bn.de

Keine Kommentare