Erlangen: Mit Club-Keeper Schäfer gegen Rassismus

5.3.2014, 21:30 Uhr
Erlangen: Mit Club-Keeper Schäfer gegen Rassismus

© Zink

„Das ist gleich ein erster Höhepunkt“, sagt Bürgermeisterin und Sozialreferentin Elisabeth Preuß. Schulpaten der Erlanger „Schulen ohne Rassismus“ diskutieren über „Viele Kulturen, eine Leidenschaft — Fußball zwischen Integration und Ausgrenzung“.

Neben dem FCN-Torhüter, der der Pate des Albert-Schweitzer-Gymnasiums ist, setzen sich unter anderem auch die ZDF–Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein und Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mit dem Thema auseinander. Die Anmeldungen für die Veranstaltungen sind so zahlreich, dass die Organisatoren als Veranstaltungsort das Audimax in der Bismarckstraße 1 gewählt haben.

"Opfer rechter Gewalt"

Um mehr Offenheit, um mehr Toleranz und um die Zurückdrängung rassistischen Verhaltens geht es in den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“. „Wir wollen die Augen nicht verschließen, vor dem Rassismus, den es im Alltag auch in Erlangen gibt“, sagt Preuß. In der Diskussion um die Unterbringung der Flüchtlinge hat die Sozialreferentin erst wieder eine Mail erhalten, in denen ein Erlanger Bürger meinte, er brauche einen Sichtschutz, damit er die Flüchtlinge, die in Wohncontainern untergebracht sind, nicht sehen müsse. „Das ist rassistisch“, sagt Elisabeth Preuß.

Eine andere Veranstaltung, die Preuß besonders empfiehlt, ist der Auftritt der Jazz-Sängerin Willetta Carson. Sie tritt in der Franconian International School mit einem speziell konzipierten Konzert auf und vermittelt die Botschaft, für die Martin Luther King in den 1960er Jahren gekämpft hat: Für die Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz, unabhängig von der Hautfarbe. Das Martin Luther King Benefit Concert findet am Samstag, 15. März, um 19.30 Uhr statt. In der Ausstellung „Opfer rechter Gewalt“ werden Menschen porträtiert, die in Deutschland seit dem Jahr 1990 Opfer rechter Gewalt geworden sind. Die Ausstellung erinnert an 169 Menschen. Die Eröffnung ist am Mittwoch, 19. März, um 17 Uhr im Rathausfoyer.

Koordiniert werden die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“, die in dieser Form das sechste Mal stattfinden, von der Geschäftsstelle des Ausländer- und Integrationsbeirates. Verantwortlich ist Till Fichtner, dessen Arbeit Bürgermeisterin Elisabeth Preuß explizit hervorhebt. Fichtner habe „mit Herzblut ein Programm erarbeitet, das nicht nur deutlich macht, dass in unserer Gesellschaft Rassismus offen oder verborgen zu finden ist, sondern auch unterschiedliche Leute ansprechen wird“.

„Internationale Wochen gegen Rassismus“ vom 11. bis 24. März: Auftaktveranstaltung mit der Podiumsdiskussion „Viele Kulturen, eine Leidenschaft — Fußball zwischen Integration und Ausgrenzung“ u.a. mit Raphael Schäfer, Katrin Müller-Hohenstein und Joachim Herrmann. Beginn: 19.30 Uhr im Audimax in der Bismarckstraße 1.

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