Erlangen: Nachverdichtung am Burgberg

6.7.2018, 06:30 Uhr
Erlangen: Nachverdichtung am Burgberg

© Harald Sippel

Insgesamt sechs Architekturbüros – überwiegend aus der Region – waren der Einladung der Bauherrengemeinschaft Ulrike und Jordan Hammad und Markus Nargang gefolgt, das rund ein Fußballfeld große Areal in der Rathsberger Straße 31 mit zusätzlichen Stadtvillen zu beplanen. Wichtigste Wünsche der Bauherrengemeinschaft: Die heute das Grundstück dominierende Villa aus der Frühphase des 20. Jahrhunderts mit ihrer gegliederten Fassade sollte nicht "marginalisiert" und eingebaut, der üppige Baumbestand des Grundstücks sollte geschont, die Proportionen sollten gewahrt bleiben.

Drei der eingereichten Entwürfe hatte das Preisgericht (bestehend aus Architekten, Stadtplaner sowie Stadträten aus dem Bauausschuss) favorisiert. Den schlüssigsten Entwurf lieferte demnach das Büro Hübsch + Harlé Architekten aus Fürth ab, gefolgt vom Erlanger Büro Gräßel Architekten. Der dritte Preisträger kommt aus Nürnberg aus dem Architekturbüro Bermüller + Niemeyer, deren Entwurf der Fürther Landschaftsarchitekt Edgar Tautorat mitentwickelt hat.

Sensible Antworten

Erlangens Stadtplanungsreferent (und Architekt) Josef Weber lobte die bepreisten Entwürfe als sensible Antworten auf die Herausforderungen eines Geländes, das einerseits (und immer noch) als Erlangens "erste Adresse" gilt, heute aber durch teils wuchtige Nachverdichtungen an seinem ursprünglichen Charakter als Villenviertel Schaden genommen hat.

Alle drei Entwürfe versuchen, gerade der Versuchung, möglichst viel auf möglichst wenig Raum zu bauen, zu entgehen – "wir wollen den Charakter des Geländes erhalten", wie Bauherrin Ulrike Meerkamm-Hammad sagt. Deshalb gibt es eine aufgelockerte Bebauung mit mehreren (meist vier) Baukörpern im Stadtvillenstil, die sich in ihrer Höhe und Kubatur dem "Haupthaus" aber unterordnen sollen.

Erlangen: Nachverdichtung am Burgberg

© Foto: Millian

Alle drei Entwürfen gemeinsam ist auch der freie Blick nach Süden aus der Bestandsvilla heraus, Parkplätze werden wegen einer bereits mitgeplanten Tiefgarage nicht benötigt.Welchen der Entwürfe die Bauherrengemeinschaft selbst favorisieren wird, steht nach ihren Worten aber noch nicht fest. "Wir müssen das Ergebnis des Wettbewerbs erst einmal auf uns selbst wirken lassen", heißt es.

 

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