Erlangen: Neue Aspekte zur Rolle Werner Lorlebergs

17.4.2015, 18:29 Uhr
Erlangen: Neue Aspekte zur Rolle Werner Lorlebergs

© Foto: Ralf Rödel

Dass den Erlanger Bürgern viel Leid erspart worden ist, steht außer Frage: Die kampflose Übergabe der Stadt an US-amerikanische Truppen verhinderte, dass noch mehr Menschen im Zweiten Weltkrieg starben und eine weitere Stadt in Schutt und Asche geschossen und gebombt wurde. Wem diese glückliche Fügung aber zu verdanken ist, inwieweit Kampfkommandant Werner Lorleberg am 16. April 1945 die Menschen gerettet hat, lässt sich auch heute nur schwer belegen.

Andreas Jakob hat in der Gedenkveranstaltung zum Kriegsende vor 70 Jahren die These vertreten, dass etliche Faktoren darauf hindeuteten, dass sich Lorleberg, der vom damaligen Oberbürgermeister Herbert Ohly bedrängt worden war, Erlangen kampflos zu übergeben, bei den Übergabeverhandlungen das Leben genommen habe und nicht von einer deutschen Kampfgruppe erschossen worden sei.

Jakob beschreibt Lorleberg als einen Berufssoldat, der sich einerseits an seinen Eid gebunden fühlte, andererseits aber trotz voriger Bekundungen, bis zuletzt kämpfen zu wollen, wohl gleichzeitig erkannte, wie viele Opfer eine sinnlose Verteidigung kosten würde.

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