Erlangen: Neue Horte sorgen für Entspannung

25.1.2015, 13:00 Uhr
Erlangen: Neue Horte sorgen für Entspannung

© Foto: Harald Sippel

Im Vergleich zu Nürnberg sind Erlanger Eltern offenbar gut dran. In der Nachbarstadt geht am heutigen Samstag und am Montag der große Ansturm auf die begehrten Hortplätze an zwei Tagen über die Bühne. In Erlangen dagegen gibt es ein größeres Angebot an Hortplätzen.

Die Anmeldezeit regelt in der Hugenottenstadt jeder Träger für sich und die Termine sind entsprechend unterschiedlich. Bereits seit Jahresbeginn melden Eltern ihre Kinder an — und dies zieht sich bis in den Sommer hinein. Häufig sind die Anmeldungen für Hortplätze eng gekoppelt mit der Schuleinschreibung im April. „Insgesamt geht es hier weitaus entspannter zu als in Nürnberg, auch wenn es im Einzelfall manchmal knapp werden kann“, heißt es von Seiten des Jugendamtes.

Noch Anmeldungen möglich

Für fast 80 Prozent der Grundschulkinder war bereits 2014 in Erlangen eine Versorgung am Nachmittag gewährleistet. In konkreten Zahlen heißt das, dass 2559 Grundschulkinder betreut wurden — 1247 von ihnen in Horten und Lernstuben. Die anderen besuchten eine Mittagsbetreuung oder Ganztagsklassen.

Der Bau neuer Einrichtungen verbessert die Situation weiter. So bietet die im September eröffnete „SieKids“ Kindervilla von Siemens in der Doris-Ruppenstein-Straße auch Hortplätze an. Im Frühjahr wird Siemens sein Betreuungsangebot noch einmal erweitern. Dann geht in der Komotauer Straße ein Haus für Kinder mit weiteren 40 Hortplätzen in Betrieb.

Und auch in der Innenstadt tut sich etwas. Dort eröffnet am 16. Februar — in den Faschingsferien — ein Hort in den ehemaligen Räumen der Metzgerei Vierzigmann in der Engelstraße 19. Bei der offiziellen Einweihung am 28. März können Interessierte die Einrichtung zwischen zehn und 16 Uhr besichtigen. Ein privater Träger, der bisher bereits die „Kindergärtnerei“ in der Palmstraße mit 15 Kindergartenkindern betreibt, wird hier bis zu 24 Schulkinder unter seine Fittiche nehmen. Aktuell sind noch Anmeldungen möglich.

Damit wird sich auch in den beiden bisherigen Problemgebieten Loschge- und Rückertschule, wo Eltern noch letztes Jahr händeringend Hortplätze suchten, die Situation merklich entspannen. „Es ist bei weitem besser geworden“, sagt die Leiterin des an die Loschgeschule angebauten Horts Turnstraße.

Anmeldungen von Kindern, die außerhalb des Sprengels kommen, darf sie nach den Auflagen des Jugendamtes bei der städtischen Einrichtung nicht berücksichtigen. Aber sie könne fast alle angemeldeten Kinder aus dem Sprengel nehmen, sagt sie. Ein bisschen Spekulation sei zwar immer dabei, weil erfahrungsgemäß nach den Schuleinschreibungen noch Eltern auf sie zukämen. Doch diesmal könne sie ja auf den neuen Hort an der Hauptstraße verweisen.

Sogar Abbau von Plätzen

Die Schulentwicklung hin zu gebundenen Ganztagesklassen macht sich im Stadtosten bemerkbar. In Sieglitzhof hat die Bedarfsplanung ergeben, dass durch den zweizügigen Ausbau mit gebundenen Ganztagsklassen in der Adalbert-Stifter-Schule im angrenzenden Löhe-Kinderhaus weniger Hortplätze nötig sind.

Der Hort, dessen Träger die Gemeinde St. Markus ist und der bisher neben eigenen auch Räume im Schulgebäude nutzte, wurde bereits im letzten September um 20 auf 100 Plätze reduziert. Nach der Generalsanierung des Löhehauses (also Kinderhaus und Gemeindehaus) — Baubeginn jetzt im März — sollen im September 2016 weitere 25 Hortplätze wegfallen. Stattdessen wird eine Krippe mit zwölf Plätzen in dem Neubau Platz finden.

Zum Thema Horte finden Sie auch eine Geschichte in unserem aktuellen digitalen Wochenendmagazin SamSon unter www.samson-magazin.de oder in der iPad App.

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