Erlangen: Ortsbeirat bleibt "eng dran" beim Südzugang

10.8.2018, 16:00 Uhr
Erlangen: Ortsbeirat bleibt

© Klaus-Dieter Schreiter

In den Planfeststellungsunterlagen ist der südliche Zugang zum Eltersdorfer S-Bahn-Halt zwar enthalten, gebaut worden ist er aber nicht, angeblich weil die bayerische Eisenbahngesellschaft ihn nicht bestellt hat. Das kam jedenfalls bei einem Ortstermin heraus, der im Frühjahr 2017 stattgefunden hatte. Der war anberaumt worden, weil der Eltersdorfer Ortsbeirat und auch Oberbürgermeister Florian Janik sowohl die hiesigen Bundestagsabgeordneten als auch den bayerischen Innenminister um Unterstützung gebeten hatten.

Herrmann hatte während des Ortstermins die anwesenden Bahnmitarbeiter in die Pflicht genommen und deutlich gemacht, dass der Zugang notwendig ist, weil der Siedlungsschwerpunkt von Eltersdorf im Süden liegt. Der Bahn-Projektleiter erläuterte seinerzeit, dass es zwar möglich sei, den Zugang nachträglich zu bauen, dass es nun aber mit rund einer Million Euro wesentlich teurer werden würde. Über die Aufteilung der Kosten, so wurde seinerzeit gesagt, wolle man in München entscheiden, Erlangen müsse nichts bezahlen.

Zugesagt wurde auch, dass der Südzugang gleichzeitig mit dem Bau des S-Bahn-Verschwenks durch das Knoblauchsland gebaut werden soll. Nun ist die Fürther Klage gegen diesen Verschwenk beim Bundesverwaltungsgericht mittlerweile aber erfolgreich gewesen, und damit ist nicht klar, wie es mit dem Bau des Südzugangs weiter geht und ob er überhaupt kommt.

Im Ortsbeirat hat der stellvertretende Vorsitzende des Gremiums, Walter Preidel, aus einem Brief aus dem Erlanger Bürgermeisteramt an den Ortsbeirat vorgelesen, in dem steht unter anderem: "Die DB verweist auf weiterhin bestehenden Abstimmungs- und Entscheidungsbedarf mit und durch den Freistaat Bayern. DB und Freistaat diskutieren gerade eine Anschwenkung der Gleise an den neuen Mittelbahnsteig, um im Zuge der Folgen der Entscheidung zum Fürther S-Bahn-Verschwenk das Bahnsteigprovisorium ganz oder zumindest teilweise aufzulösen."

Die Bahn versucht nun also, den neuen Mittelbahnsteig – derzeit sind nur zwei Behelfsbahnsteige vorhanden, die derzeit am neuen Mittelbahnsteig liegenden Gleise führen ins Nirwana – durch Ändern der Gleise auch ohne den Fürther Bogen für den S-Bahn-Betrieb zu nutzen. Erst wenn darüber zwischen Bahn und Freistaat Einigkeit herrscht, wird im Zuge der dann erforderlichen Baumaßnahmen auch der Südzugang gebaut. So vorzugehen sei aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll, heißt es von Seiten der Bahn.

Das hat beim Ortsbeirat und bei den Bürgern wiederum für Verunsicherung gesorgt. Es wird befürchtet, dass die Verantwortung und die Entscheidung über den Baubeginn so lange hin und her geschoben wird, bis das für Eltersdorf so wichtige Projekt ganz einschläft. Im Ortsbeirat wurde darum beschlossen, man werde an dem Thema weiterhin "eng dran bleiben".

Keine Kommentare