Erlangen: Plädoyer für Stadt-Umland-Bahn

13.11.2015, 11:35 Uhr
Erlangen: Plädoyer für Stadt-Umland-Bahn

© Egbert Reinhold

Dass etwas geschehen muss, ist schon lange klar: Die Pendlerströme nach Erlangen verstopfen die Straßen, die Busse und die Züge. Die Hugenottenstadt bietet mehr Menschen Arbeit als sie Einwohner hat. So stieg die Zahl der Kraftfahrzeuge, die in 24 Stunden die Stadtgrenzen passieren, von 66 400 im Jahr 1974 auf 176 630 im Jahr 2015. Oberbürgermeister Florian Janik, der diese Zahlen präsentierte, ist bekanntlich ein Verfechter für die StUB.

Die Vor- und Nachteile von StUB mit den zwei möglichen Bus-Alternativen stellte Diana Runge von der Firma „Kompetenz Center Wettbewerb“ (KCW) vor. Seit 2003 ist das Unternehmen selbstständig und hat sich auf straßen- und schienengebundenen öffentlichen Verkehr spezialisiert. Für den „Bus Rapid Transit“ (BRT) etwa müssten wie bei der Straßenbahn neue Trassen gebaut werden. Der konventionelle Bus bräuchte ebenfalls ein beschleunigtes Straßennetz, um schnell voranzukommen.

„Die StUB ist die Fortsetzung der Nürnberger Straßenbahn. Es können deshalb bestehende Strukturen in Nürnberg genutzt werden“, sagte Weber. Um aber genauer in die Planung zu gehen, bräuchte es den Zweckverband, den die Städte Erlangen, Herzogenaurach und Nürnberg am 1. Januar 2016 mit der Arbeit beginnen lassen wollen.

Für Oberbürgermeister Florian Janik bedeutet der Zweckverband endlich Klarheit über den Streckenverlauf des L-Netzes. Es sei zwischen den Städten auch vereinbart worden, dass jeder Partner den Zweckverband verlassen könne, wenn dies notwendig sei. „Sollte der Zweckverband aber eine Bauentscheidung für die StUB treffen, dann gibt es kein Zurück mehr“. Es sei nämlich unmöglich, die „Gleise von Herzogenaurach nach Büchenbach zu bauen. In Büchenbach aber keine mehr.“

Baureferent Josef Weber wies dann noch darauf hin, dass sich die StUB in das bestehende ÖPNV-Netz integrieren lasse, ein BRT-Bussystem würde dagegen in der Metropolregion eine „Insellösung“ sein. Der Einzelhandel wird von der StUB ebenfalls profitieren, ist Weber überzeugt.

Moderator Christoph Ewen hatte während der Vorträge über 100 schriftliche Fragen aus dem Publikum eingesammelt.

Ein paar stellte er Diana Runge, Florian Janik und Josef Weber. Auf dem Podium gesellte sich noch Martin Arnold von Intraplan hinzu. Intraplan hatte das ursprünglich geplante T-Netz der StUB untersucht. Nach dem ablehnenden Bürgerentscheid im Landkreis Erlangen-Höchstadt fällt der Schienenweg nach Uttenreuth allerdings jetzt bei den neuen Planungen weg.

So wollte ein Besucher wissen, ob es sicher sei, dass wirklich 90 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst werden. OB Janik erklärte zunächst, dass die Planungskosten nicht gefördert werden. Der Bund habe aber 60 Prozent der förderfähigen Baukosten zugesichert. Und der Freistaat will 30 Prozent zuschießen. Für den BRT-Bus gebe es überhaupt keine Zuschüsse.

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