Erlangen spendet Tütchen fürs Hunde-Geschäft

25.3.2017, 06:00 Uhr
Hundekot bleibt auch in Erlangen weiterhin ein Ärgernis für viele Leute.

© Rainer Thiele Hundekot bleibt auch in Erlangen weiterhin ein Ärgernis für viele Leute.

Das Thema kam jetzt im jüngsten Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss zur Sprache. Allein der sperrig-amtsdeutsche Begriff von "Hundekottütenspender" löste allgemeine wie parteiübergreifende Heiterkeit in der Runde aus. Auf Bürgerversammlungen dagegen sind die kleinen Kothügel immer wieder ein Grund für Anwohner, ihren Unmut darüber zu äußern. Denn: Jene Häufchen dann auch in die roten Tüten packen, das macht eben nicht jeder.

"Papiertüten sind aber ganz schlecht"

Und diejenigen, die diese Tütchen nutzen, handhaben sie durchaus variantenreich. CSU-Mann Jörg Volleth wusste dazu einiges anzumerken. Unter anderem monierte er, dass Hundehalter sich zuweilen großzügig damit eindecken und gleich zehn solcher Behältnisse auf einmal aus dem Spender nehmen. Andere wiederum tüten den Hundekot vorbildlich ein, werfen das Ganze danach aber irgendwo in die Botanik. Auch deswegen regte er an, die Tütenspender wenn möglich mit Papiertüten auszustatten – allein der Umwelt zuliebe.

"Papiertüten sind aber ganz schlecht", wusste ein Kenner der Materie. Dann vielleicht "verrottbare"? Dass es die tatsächlich gibt, räumte Reiner Lennemann, Leiter des Umweltamtes, ein. Diese Modelle sind aber nicht brauchbar, da sie schlicht "nicht gut verrotten". "Die Bürger müssten einfach so verantwortungsbewusst sein, und das Päckchen zum nächsten Mülleimer tragen". Lennemanns Wunschappell wurde reihum von anderen Ausschussmitgliedern getragen – mit der Betonung auf "verantwortungsbewusst".

Um die Häufchen ihrer Vierbeiner allseits verträglich zu beseitigen, stehen den Erlanger Herrchen und Frauchen inzwischen 56 Hundekottütenspender zur Verfügung. Diese "Toiletteneinrichtung" schlug 2016 mit rund 21 000 Euro im städtischen Haushalt zu Buche. Rund 15 000 Euro davon wurden für die Betreuung benötigt, etwa 6000 Euro unter anderem für Material, Kottüten oder Neuaufstellungen. 290 000 dieser Hundekottüten wurden 2016 ihrer höheren Bestimmung zugeführt.

Gespräch mit Pferdehaltern

Die angeregte Diskussion über die Hundehäufchen lenkte die Aufmerksamkeit der Räte im Nachgang noch auf etwas Größeres — auch Pferdeäpfel genannt. Exemplare dieser Art lägen auch reichlich in der Gegend herum und trügen nicht unbedingt zur Freude der Bürger bei.

Weiteren Ausführungen zu diesem Thema kam Lennemann rasch mit dem Hinweis entgegen, dass man seitens der Stadt bereits mit den Pferdehaltern gesprochen habe.

Und mit der Anmerkung, dass man sich besser keine Hoffnungen machen sollte, dass demnächst auch noch Pferdeäpfeltütenspender aufgestellt werden, schloss OB Florian Janik leicht amüsiert das tierische Thema ab.

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