Erlangen Tribesmen überzeugen in den Playoffs

12.6.2018, 13:15 Uhr
Erlangen Tribesmen überzeugen in den Playoffs

© Foto: Anestis Aslanidis

Die anderen hatten mit Klatschen gerechnet, mit derben Niederlagen. Newcomer bei den Deutschen Meisterschaften, den Playoffs um die nationale Lacrosse-Krone, können selten überzeugen. In den Vorjahren gewannen diese Neulinge nicht einmal ein Spiel. "Wir haben trotzdem an uns geglaubt, wir wussten, dass wir dagegen halten können", sagt Peter Wittmann, der Erlanger Spielertrainer, der Lacrosse auf diesem Niveau hier erst möglich gemacht hat.

Zwei Spiele standen in Berlin an, Erlangen hatte sich als Dritter der Gruppe Süd qualifiziert. Wer zweimal gewinnt, steht direkt im Halbfinale. Wer zweimal verliert, kann schon Samstagabend die Heimreise antreten. Die Tribesmen, zum ersten Mal überhaupt bei den Playoffs dabei, mussten zunächst gegen den heißesten Favoriten auf die Meisterschaft ran: die Hamburg Warriors. Das Spiel ging deutlich mit 7:20 verloren.

"Man muss aber bedenken, dass Hamburg in 14 Liga-Spielen insgesamt nur 23 Gegentore zugelassen hat", sagt Wittmann. Seinem Team waren in einer Partie sieben gelungen. "Das war ein Teilerfolg, der Selbstvertrauen verliehen hat." Das Niveau der Hamburger hat die Erlanger dabei nicht überrascht, denn auch in der Gruppe Süd gibt es mit Stuttgart und München zwei starke Mannschaften, beide stehen wieder im Halbfinale.

"Unsere Vorbereitung auf die Meisterschaft war gut, weil wir in der Liga zuletzt gegen die beiden Spitzenteams gespielt haben", sagt Wittmann. Die Tribesmen wussten, dass sie mithalten können. Und sie bewiesen es im zweiten Spiel gegen den DHC Hannover. Das gewannen die Erlanger mit 17:9. "Die Euphorie nach diesem ersten Sieg war groß, nach zwei Spielen am Samstag waren wir abends aber doch sehr erschöpft." Groß feiern konnte das Team nicht, Sonntag stand nun ja noch das dritte Spiel an.

Dort wartete der amtierende Deutsche Meister. "Wir waren nur noch einen Sieg vom Halbfinale entfernt", sagt Wittmann. Gegen Schwarz-Weiss Köln allerdings gab es eine deutliche 5:16-Niederlage. Enttäuscht ist bei den Tribesmen dennoch niemand. "Es war ein sensationelles Wochenende, für die Mannschaft und die Fans." Knapp 40 Anhänger hatten die Erlanger nach Berlin begleitet. "Es war alles gut durchgeplant, die Vorbereitung lief professionell." Nur gegen die Hitze konnte am Ende niemand etwas ausrichten, 35 Grad hatte es zwischenzeitlich auf dem Platz. "Die Betreuer und Fans haben sich aber super um die Mannschaft gekümmert."

Nächste Saison sind die Playoffs wieder das Ziel. Aktuell sieht es so aus, als würde die Staffel Süd erneut drei Startplätze zugesprochen bekommen, ein Beitrag dafür war auch der Erlanger Sieg gegen Hannover. Peter Wittmann sagt, er sei sehr, sehr stolz auf sein Team.

Wie sehr, zeigt dies: Direkt nach der Rückkehr sah sich der Spielertrainer online den Stream der Köln-Partie noch einmal an. "Ich habe nicht richtig analysiert, ich wollte einfach das Erlebnis noch einmal miterleben." Und ein Erlebnis, das war es auf jeden Fall.

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