Erlangen: Unmut über Parksünder und Schleichwege

8.10.2015, 06:00 Uhr
Erlangen: Unmut über Parksünder und Schleichwege

© SEBASTIAN BALCEROWSKI

Einige Bürger wünschen sich eine Zone 30 für die Felix-Klein-Straße und einen Teil der Fürther Straße. Milos Janousek, Abteilungsleiter im Ordnungs- und Straßenverkehrsamt, warb um Verständnis und sagte: „Die Felix-Klein-Straße ist mit sechs Signalanlagen sehr gut ausgestattet mit Überquerungshilfen.“ Außerdem sei die Straße eine Durchgangsstraße, deren Verkehrsfluss sichergestellt sein müsse.

Ein Bürger sagte: „Querungen sind dort, wo die Ampeln nicht sind“ — und damit stieß er auf verhaltenen Beifall. Es fand sich keine Mehrheit dafür, die Zone 30 als Anliegen in den Stadtrat einzubringen. Die Mehrheit der Bürger beschloss jedoch, die Idee eines Linksabbiegerpfeils von der Felix-Klein-Straße auf die Fürther Straße an den Stadtrat weiterzuleiten und die Ampel am Bierlachweg zur Stauffenbergstraße zu verlegen.

Zudem beschwerten sich einige Bürger, dass die Friedhofstraße als Schleichweg benutzt würde. Oberbürgermeister Florian Janik sagte: „Für Erlanger Verhältnisse sind die rund 400 gemessenen Autos in 24 Stunden relativ wenig.“ Mehrheitlich beschloss die Versammlung an den Stadtrat weiterzugeben, in der Friedhofstraße an einer Seite eine Schranke oder Poller anzubringen.

Eine Schülerin beschwerte sich über parkende Autos auf dem Fahrrad-Schutzstreifen in der Bunsenstraße und sagte: „Das ist mein Fahrradweg.“ Auch damit wird sich der Stadtrat beschäftigen. Der Verkehr an Schulen in den Morgenstunden erregte die Gemüter: „Die Eltern würden am liebsten ihre Kinder ins Klassenzimmer fahren.“ Josef Weber, Stadtplaner, appellierte daher, Bus und Bahn zu benutzen.

Eine zweite Diskussion erstreckte sich über das geplante Gemeindehaus der evangelischen Kirche. Erich Birkholz, Heimatverein Bruck, urteilte: „Mit dieser Glasbaracke im Kirchgarten geht die Kultur in Bruck die Regnitz hinunter.“

Applaus für Antrag

Pfarrer Heinz Bäßler sagte, die Kirchengemeinde will sich konzentrieren und zukunftsfähig werden. Zum Vorwurf, auf dem ehemaligen Friedhof zu bauen, meinte er: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Gemeindemitglieder, die vor 200 Jahren gelebt hatten, heute nicht für das Gemeindehaus sein würden.“

Der Antrag, die Diskussion kirchengemeindeintern zu regeln, stieß auf großen Applaus.

Zu baulichen Projekten teilten die Stadtvertreter mit: Bis Ende 2015 soll der Teil des Brucker Radweges von den Außengrenzen Brucks bis zur Felix-Klein-Straße fertig sein. Für den Teil in die Innenstadt ist nicht die Stadt zuständig. 2016 wird der Herzogenauracher Damm wegen Sanierung acht bis zehn Monate gesperrt. Doch können Fußgänger und Radfahrer eine Behelfsbrücke über die Regnitz benutzen. Janik versprach, gut zu kontrollieren, ob die Bahn alle Ausgleichsflächen für die gefällten Bäume an der Bahnstrecke einhält.

Der Rathauschef stellte nach fast drei Stunden in Aussicht, für die nächste Bürgerversammlung nicht wieder fünf Jahre zu warten, da einige Anliegen unbesprochen blieben.

Außerdem rechnet er 2016 mit der Einführung eines Stadtteilrates für Bruck, da es als größter Teil Erlangens keinen eigenen Ortsbeirat hat.

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