Erlangen: Wildparker sind zunehmendes Ärgernis

16.6.2016, 06:00 Uhr
Erlangen: Wildparker sind zunehmendes Ärgernis

© Harald Sippel

Diese Situation muss eine andere werden, meint die SPD-Fraktion und forderte die Stadtverwaltung auf, sich Gedanken zu machen, wie die "Aufenthaltsqualität des Platzes" grundsätzlich verbessert werden kann.

Die Wildparker allein sind es nicht, die der SPD sauer aufstoßen. Da gibt’s auch noch die vielen Räder, die rund um den "Löwen" oftmals kreuz und quer stehen oder gar an den Bäumen gelehnt sind, was insgesamt ein unschönes Bild abgibt, so wird moniert. Dazu noch eben jene Pkw-Fahrer, die sich wenig um die Beschilderung "Lieferverkehr frei von 18.30 bis 10.30 Uhr" scheren und ihr Gefährt einfach dort parken. Anwohnern stinkt diese Situation schon lange. Fotos dokumentieren ihren Ärger. Einige der Leidgeprüften vom Luther-Platz waren jetzt in der jüngsten Sitzung des Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschusses dabei, als die Sache zur Sprache kam.

Wie so oft prallen auch am Luther-Platz verschiedene Interessen hart aufeinander. Da sind die Anwohner, die sich nicht nur über den "unzulässigen Parkverkehr" ärgern, sondern auch über die mit der regen Kneipenszene verbundenen Belästigungen und Ruhestörungen durch betrunkene Gröler, unmäßige "Lautquatscher" und nächtliche Gesänge oder zuweilen auch über aggressive Fußgänger.

Und da sind andererseits die Geschäftsleute, deren Kunden und Lieferanten tagsüber eine Zufahrt zum Be- und Entladen wünschen und die auch schlichtweg nötig ist.

Die Polizei tut was sie kann, so war zu hören. Der Martin-Luther-Platz gehört schon wegen der dichten Kneipenszene dort zum Arbeitsschwerpunkt der Ordnungshüter. Aber eine "regelmäßig stattfindende Überwachung des ruhenden Verkehrs" kann von der Polizei "nicht gewährleistet" werden, auch auf Grund der personellen Situation nicht, wie es hieß. Um die Wildparker in die Schranken zu weisen, empfiehlt die Polizei bauliche Maßnahmen wie beispielsweise den Einbau von festen oder absenkbaren Pollern, das Installieren von Ein- oder Ausfahrtsschranken über Induktionsschleifen und anderes mehr.

Wie gefordert, hat sich indessen auch die Stadtverwaltung Gedanken darüber gemacht, wie man den unbefriedigenden Zustand nachhaltig verbessern könnte. Mit der Installation von Fahrradständern an der Nordseite des westlichen Luther-Platzes, so meint man jedenfalls, werde die Zufahrt von der Pfarrstraße unterbunden. Das führe dann auch zu einer „Reduzierung des unzulässigen Fahr- und Parkverkehrs“ auf dem Platz. Überdies werde durch diese Ständer auch ein ordentliches Abstellen der Räder möglich, was den Platz wiederum optisch aufhübscht.

Die Vorschläge stießen letztlich auf sehr unterschiedlichen "Beifall". Zu einer eher "physischen Lösung", sprich, zur Installation von Fahrradanlehnbügeln, tendierte jedenfalls SPD-Sprecherin Felizitas Traub-Eichhorn. Ob solche Radständer langfrisitig die bessere Lösung sind, daran hat FDP-Mann Jürgen Zeus seine aufrichtigen Zweifel. Und dass der Platz jetzt mit "lauter so kleinen Dingen wie Pollern und Radständer" wieder zugebaut werden soll, das kann es für CSU-Rätin Pia Tempel-Meinetsberger "doch auch nicht sein". Dass man jedoch die Geschäftsleute nicht vertreiben oder ihnen das Leben zusätzlich schwer machen wolle, darin war sich die Ausschussrunde einig.

Nach einer Lösung wird jetzt gesucht. Eine ideale kann es kaum geben. Aber: "So wie es jetzt ist, ist es nicht gut. Der Platz soll nicht zugeparkt werden. Am Ende gibt es wohl keine perfekte Lösung, nur einen guten Kompromiss", meinte OB Florian Janik.

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