Erlangens Kulturreferentin heiratet ihre Lebenspartnerin

18.11.2017, 12:00 Uhr
Erlangens Kulturreferentin heiratet ihre Lebenspartnerin

© Harald Sippel

"I am what I am/ And what I am needs no excuses" klingt aus den Boxen im Trauzimmer des Erlanger Rathauses. Vor der Tür stehen viele, viele Hochzeitsgäste mit Regenbogenfahnen in der Hand. Gefeiert wird eine ganz besondere "Ehe für alle". Denn gerade haben sich Erlangens Referentin für Kultur, Bildung und Jugend, Anke Steinert-Neuwirth, und die Architektin Bianca Caspari das Ja-Wort gegeben. Nun wird mit der Familie, Freunden, Kollegen und vielen Vertretern aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens beim "Diversity-Umtrunk" angestoßen.

"Erst jetzt fühlt es sich richtig richtig an", hat eine überglückliche Steinert-Neuwirth bereits beim Anstecken der Eheringe verkündet. "Wir sind seit 22 Jahren zusammen und haben uns vor zwölf Jahren verpartnern lassen. Jetzt ist es rund für uns. Vor zwölf Jahren hatten wir das Gefühl, es fehlt noch etwas. Der heutige Tag fühlt sich schon ganz anders an. Was gleich geblieben ist: Wir lieben uns noch immer so wie vor 22 Jahren."

Seit einigen Wochen ist die "Ehe für alle" zwar Gesetz, doch das würde aber — so die Einschätzung von Caspari und Steinert-Neuwirth — noch lange nicht bedeuten, dass die Akzeptanz dafür in allen Teilen der Gesellschaft angekommen ist. Deshalb betonen beide: "Wir haben uns entschieden, durch diese öffentliche Feier ein Zeichen für die Vielfalt und die Toleranz von Lebensformen zu setzen. Wir wollen auch anderen Paaren damit Mut machen."

Steinert-Neuwirth stellt zudem klar: "In Erlangen habe ich kein einziges Mal eine negative Erfahrung gemacht. Das weiß ich sehr zu schätzen. Meine Frau und ich sind immer offen damit umgegangen, haben es aber nicht allen auf die Nase gebunden. Doch jetzt geht es eben darum, ein Zeichen zu setzen."

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