Erlanger Herz-Experten stehen Rede und Antwort

5.11.2018, 17:00 Uhr
Erlanger Herz-Experten stehen Rede und Antwort

© Julian Stratenschulte/dpa

Die EN-Telefonberatung ist Teil einer Aktionswoche, die das Herzzentrum des Erlanger Universitätsklinikums veranstaltet. Damit beteiligt sich das Erlanger Universitätsklinikum an der diesjährigen bundesweiten Kampagne der Deutschen Herzstiftung unter dem Motto "Herz außer Takt – Vorhofflimmern und Gerinnungshemmung".

Zum Auftakt bieten die EN am Dienstag, 13. November, von 18 bis 20 Uhr die Möglichkeit, Fragen rund um das Thema "Herz außer Takt — Vorhofflimmern und Gerinnungshemmung" an drei ausgewiesene Fachleute des Erlanger Universitätsklinikums zu stellen.

Prof. Michael Weyand, Direktor der Herzchirurgischen Klinik sowie Dr. Martin Arnold und Dr. Dorette Raaz-Schrauder, beide Oberärzte der Medizinischen Klinik 2 – Kardiologie und Angiologie, klären über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und über den Umgang mit Herzrhythmusstörungen auf — und das alles für Laien verständlich.

Prävention durch Sport und Ernährung

Da aber bei Herzerkrankungen Prävention wie Sport und Ernährung eine große Rolle spielen, ist bei der EN-Telefonaktion auch der Erlanger Regionalgeschäftsführer der Barmer, Andreas Schmidt, anwesend. Der Krankenkassenbetriebswirt beantwortet allen Interessierten, insbesondere Patienten und Angehörigen, Fragen unter anderem zu Vorbeugungsmaßnahmen, Herzsportmöglichkeiten, Vorsorgemaßnahmen und Früherkennungsuntersuchungen. Es sei wichtig, dass Versicherte ihre Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen auch nutzten, sagt der Krankenkassenbetriebswirt. Denn diese Maßnahmen würden in der Regel helfen, Krankheiten rechtzeitig zu erkennen und die Heilungschancen zu verbessern, betont Schmidt.

Zwei Tage nach der EN-Telefonaktion geht es mit der Herz-Aktionswoche weiter. So findet am Donnerstag, 15. November, von 18 bis etwa 20.30 Uhr ein Patientenkongress in den Hörsälen Medizin, Ulmenweg 18, in Erlangen statt.

Die Themen der Veranstaltung sind Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern: Welche Beschwerden deuten auf eine gefährliche Erkrankung hin und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Referenten an dem Abend sind Professor Dr. Stephan Achenbach, Direktor der Medizin 2, Dr. Mohamed Marwan sowie die beiden Experten der EN-Telefonaktion Dr. Martin Arnold und Dr. Dorette Raaz-Schrauder (alle Oberärzte der Medizin 2).

Allein in Deutschland leiden schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen an Vorhofflimmern, mit dem Alter steigt das Risiko, an dieser Herzrhythmusstörung zu erkranken. Mit gefährlichen Folgen: Aufgrund des unregelmäßigen Herzschlags können sich im Herzen, in einer Ausbuchtung des Vorhofs, Blutgerinnsel bilden. Werden diese ausgeschwemmt und gelangen mit dem Blutstrom in den Kopf, können sie ein Hirngefäß verstopfen und so zum Schlaganfall führen.

Um das zu verhindern, muss Vorhofflimmern frühzeitig vom Arzt diagnostiziert und konsequent mit – in den meisten Fällen – gerinnungshemmenden Medikamenten therapiert werden. "Viele Menschen mit Herzrhythmusstörungen sind unsicher, ob diese harmlos oder gefährlich sind und wie sie behandelt werden können. Das kann nur ein Kardiologe nach ausführlicher Untersuchung des Patienten entscheiden", betont Professor Stephan Achenbach in einer Pressemitteilung. "Betroffene, die plötzlich unter Anfällen von Herzrasen leiden, sollten dies ärztlich abklären lassen", so Achenbach weiter.

Tückisches Vorhofflimmern

Das Tückische an der Erkrankung ist, dass sich Vorhofflimmern nur bei etwa der Hälfte der Betroffenen mit spürbaren Beschwerden wie Herzstolpern und Herzrasen, Druckgefühl im Brustkorb, Angst, Luftnot, Schwindelgefühl und Leistungsschwäche bemerkbar macht. Bei der anderen Hälfte tritt Vorhofflimmern ohne Symptome auf.

Das gilt vor allem für ältere Patienten ab 60 Jahren, bei denen gehäuft Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes und koronare Herzkrankheit auftreten.

Daher, so raten die Erlanger Herz-Experten, ist es wichtig, dass Herzkranke und Menschen ab 60 Jahren ihren Herzschlag regelmäßig vom Arzt bei Routinekontrollen überprüfen lassen.

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