Erlanger Hockey-Damen glauben an den Aufstieg

24.1.2017, 09:40 Uhr
Diesmal ohne Sieg: Die Erlangerinnen verlieren gegen Fürth.

© Fotos: Edgar Pfrogner/ Harald Sippel Diesmal ohne Sieg: Die Erlangerinnen verlieren gegen Fürth.

Während sich die Mannschaft der Spielvereinigung Greuther Fürth bei eisigen Minusgraden vor der Sponselhalle aufwärmt, laufen und schießen sich die Hockeyspielerinnen des TB Erlangen schon in der Halle warm. Das Duell der Nachbarn fängt in wenigen Minuten an. Der Tabellenführer empfängt den Tabellenzweiten Greuther Fürth.

Im Gegensatz zu den Außentemperaturen ist die Stimmung in der Halle heiß. Beide Mannschaften haben Lust auf mehr. Lust auf die Regionalliga. Der Turnerbund kann das erste Mal von einem Aufstieg in die Regionalliga träumen.

Von Beginn bis Ende erfüllt das Spiel die Erwartungen. Obwohl sich beide Mannschaften sehr kämpferisch zeigen, kann Fürth in Standardsituationen punkten und geht mit 2:0 in Führung.

Zurück zu den Wurzeln

Das zweite Gegentor scheint wie ein Weckruf für die Erlangerinnen. Sie erspielen sich immer mehr Chancen und preschen nach vorne. Das Publikum fiebert mit und feuert das Team an. Besonders oft fällt der Name Paula. „Los Paula, der nächste geht rein!“ „Weiter Paula!“ Unsere Neugier ist geweckt.

Paula — wer?

Paula Wernecke ist die „Neue“ im Team. Sie wechselte zusammen mit Nicole Beier für die Hallensaison 2016/17 vom ehemaligen Bundesligisten HG Nürnberg zum Turnerbund. Wobei, neu ist die 34-Jährige nicht wirklich.

Zurück zu den Wurzeln wäre die bessere Bezeichnung. Wernecke hat mit neun Jahren beim Erlanger Turnerbund Hockey spielen und lieben gelernt. Nach der Möglichkeit, in die erste Bundesliga zu wechseln und dort Erfahrungen zu sammeln, wollte sie wieder ein wenig kürzer treten, da ihr der Ausgleich zwischen Beruf und Freizeit sehr wichtig ist. Auch beruflich hat sie einen mehr oder weniger sportlichen Weg eingeschlagen und arbeitet vor den Toren Erlangens als Juristin bei Adidas.

Mehr Freestyle erlaubt

Die Wiedersehensfreude bei ihrem Hockey-Verein war groß zu Saisonbeginn und Wernecke konnte sich sehr gut in das bestehende Team integrieren. Ihr Trainer Johannes Anzeneder jedenfalls ist froh, dass Wernecke seine Mannschaft verstärkt, sie habe einen sehr großen Wert für das Team. Sie könne ihre Erfahrung und ihr Können an die jüngeren Spieler weitergeben, für Ruhe und Stabilität sorgen.

Auch Paula Wernecke konnte an der Niederlage gegen Fürth nichts ändern.

Auch Paula Wernecke konnte an der Niederlage gegen Fürth nichts ändern.

Denn Bundesliga ist noch einmal eine andere Hausnummer. Auf die Frage, was die Unterschiede zwischen der ersten Liga und der Oberliga sind, antwortet Wernecke: „In der Bundesliga wird die Individualität der einzelnen Spieler auf ein Minimum reduziert. Der Trainer gibt alles vor. In der Oberliga ist etwas mehr Freestyle erlaubt.“ Mehr Freiheiten also.

Anders ist auch Werneckes Rolle innerhalb des Teams: „Beim TB Erlangen trage ich mehr Verantwortung gegenüber der Mannschaft und freue mich, wenn ich eine tolle Vorlage reinmachen kann.“ Den nötigen Biss und Ehrgeiz, den eine Stürmerin benötigt, hat Wernecke nicht verloren.

Ganz im Gegenteil, wie ihre zahlreichen Torschüsse in den vergangenen Spielen zeigen. In der Partie gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth hat es nicht ganz gereicht. Nicole Beier konnte zwar den Rückstand auf 1:2 verkürzen. In der sehr turbulenten und emotionalen Schlussphase des Spiels gelang es dem Turnerbund aber nicht mehr, die Partie zu drehen.

Trotzdem bleiben die Erlangerinnen mit 16 Punkten Tabellenführer. Einen Punkt Vorsprung haben sie noch vor dem Verfolger aus der Nachbarstadt. Im nächsten, sehr wichtigen Spiel tritt der TBE am kommenden Samstag beim Tabellendritten Schwabach an. Mit einem Sieg wäre der Aufstieg in die Regionalliga zum Greifen nahe. „Die Mannschaft ist ein Puzzle, das in den vergangenen Jahren vom Trainer geformt wurde“, sagt Wernecke und fügt an: „Ein Puzzle, das in die Regionalliga gehört.“

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