Erlanger Rathausplatz ist eine "unbefriedigende Situation"

19.10.2018, 06:00 Uhr
Erlanger Rathausplatz ist eine

© Harald Sippel

Dieser Platz ist nicht einfach ein Platz. Vielmehr wirkt er über seine pure Materialität hinaus und fungiert zusammen mit dem Hochhaus als "Sinnbild und Ausdruck kommunaler Demokratie", das sich oft schon auf die Haltung der Bürger gegenüber der Stadtregierung und Verwaltung niederschlägt, wie es jüngst im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss hieß. Eben deshalb sollte der Rathausplatz etwas mehr hermachen und "einladend und ansprechend" gestaltet sein. Sollte gleichsam als würdiges Entree zum Hauptgebäude dienen, die Bürger willkommen heißen, auch zum Verweilen einladen, eine angenehme Atmosphäre ausstrahlen und sich nicht zuletzt mit Stadtgeschichte und Kunst auseinandersetzen. Allerdings trage der jetzige Zustand diesen Anforderungen "nur ungenügend Rechnung", wie es hieß.

So brandneu ist das Thema nicht. Bereits in den vergangenen Jahren gab es quer durch die Parteien immer wieder einmal Fraktionsanträge, die sich auf die Gestaltung, beziehungsweise Umgestaltung des Platzes bezogen.

Nun diskutierte die Kunstkommission gerade im Zusammenhang mit der aufwendigen Renovierung der Ladeshalle erneut die "unbefriedigende Gesamtsituation" des Platzes, die bei der "baulichen Randgestaltung" beginnt und in der "konzeptionell nicht gründlich durchdachten Aufstellung der Kunstwerke" ihren Fortgang findet. Dieserhalb empfiehlt die Kommission einen "freiraumplanerischen Wettbewerb", dessen Ziel es sein sollte, dem Platz und somit dem Rathaus letztlich "die Ausstrahlung zu verleihen, die ihnen würdig ist."

Kein "Stückwerk"

Mit jener Empfehlung rennt die Kommission offene Türen ein – zumindest bei manchen Stadträten. Gabriele Kopper möchte auch etwas "Ordentliches und kein Stückwerk" an jener Stelle. "Wir sollten beginnen, diesen unschönen Platz mal schön zu gestalten", so die CSU-Rätin.

Und natürlich ist dem städtischen Baureferenten Josef Weber die besondere Bedeutung des Platzes auch klar: "Der Platz braucht schon etwas mehr." Allein mit ein bisschen Pflasterauswechseln sei es nicht getan. Doch selbst darüber wird momentan nicht weiter nachgedacht.

Oberbürgermeister Florian Janik meinte abschließend, dass man sich in absehbarer Zeit wohl nicht näher mit dem Thema befassen werde. "Es gibt andere Prioritäten". Die Kommissions-Meinung sollte lediglich von der Ausschussrunde zur Kenntnis genommen werden.

11 Kommentare