Erlanger Schwimmer kooperieren mit der Noris

7.3.2014, 11:53 Uhr
Erlanger Schwimmer kooperieren mit der Noris

© Harald Sippel

Starten soll das Projekt im September unter dem Namen Schwimmsportvereinigung (SSV) Erlangen-Nürnberg. Beteiligt sind daran die Schwimmer des Turnerbunds und die Abteilungen von 1. FC Nürnberg und der SSV Nürnberg. Die SSV Erlangen-Nürnberg wird dann im Leistungsschwimmen den Platz der SSG Erlangen einnehmen, die wiederum im Bereich des Breitensports weiter bestehen bleiben soll.

„Den Sport voran bringen“

SSG-Cheftrainer Roland Böller, der auch Leiter des Landesstützpunkts Erlangen-Nürnberg ist, erklärt die Weichenstellung so: „Wir haben schon seit Jahren die Idee, in der Region stärker zusammen zu arbeiten.“ Zu einem großen Teil ist das schon im Bereich des Stützpunkts realisiert, in den Nürnberg mit der Bertolt-Brecht-Schule eine „Eliteschule des Sports“ einbringt. Nächstes Jahr wird in Langwasser eine Schwimmhalle mit zehn 50-Meter-Bahnen nutzbar sein. Die Kooperation soll die Erfolge des regionalen Sports weiter voranbringen. „Der Stützpunkt ist durch Leistung entstanden, und das wollen wir auch künftig absichern“, sagt Böller. Und: „Wir schielen ganz klar darauf Bundesstützpunkt zu werden.“ Das werde sicher nicht in den nächsten zwei Jahren passieren, dazu müsse man sich erst einmal einen Namen machen. Aber mittelfristig wolle man zu den zehn bis zwölf besten Vereinen in Deutschland gehören. „Ich bin zuversichtlich“, sagt Böller. „Wir haben zielstrebige und intelligente Leute am Werk.“

Die Sorge, dass der Stützpunkt nach Nürnberg abwandern könnte, ist Böller natürlich bekannt. „In Nürnberg entsteht ein Schwimmzentrum vom Allerfeinsten. Wir haben hier auch sehr gute Bedingungen. Aber wir müssen die Wasserflächen wie wir sie jetzt haben erhalten, sonst sind wir Trainer hier nicht mehr haltbar und müssten auch nach Nürnberg.“ Schließlich sind er und Nachwuchscoach Stefan Döbler Angestellte des Bayerischen Schwimmverbandes.

Das Kooperationsprojekt hätte sogar noch umfangreicher ausfallen sollen, sagt Böller, der als Leiter des Stützpunktes an allen Verhandlungen beteiligt war. Die SG Fürth wollte aber nicht mitmachen – genausowenig wie offenbar die beiden anderen Erlanger SSG-Vereine, Schwimmverein und SG Siemens. „Ich hätte es gerne gesehen, wenn sie mitgemacht hätten, aber ich habe keine Rückmeldung bekommen.“ Böller akzeptiert das und hat die Hoffnung, dass die Vereine vielleicht in Zukunft doch noch zur SSV stoßen werden. Die soll allen offen stehen, die Sportler werden ohnehin im Team bleiben, starten werden sie aber wohl im Namen ihres Vereins. Die meisten Schwimmerinnen und Schwimmer im Damen- und Herrenteam stammten aber ohnehin vom Turnerbund. Insgesamt bringt Erlangen 25 Schwimmer/innen aus den ersten Mannschaften und rund 35 aus dem Nachwuchsbereich in die SSV ein. Aus Nürnberg kommt hingegen ein großer Anteil an Nachwuchsathleten und zehn bis 15 Schwimmer aus den ersten Mannschaften. „Wir bekommen im Nachwuchs so eine deutliche breitere Basis“, sagt Böller. „Das erhöht die Chance auf Schwimmer, die Talent und Fleiß für den Leistungssport mitbringen.“

Sachte zusammen wachsen

Das Training der Erlanger und Nürnberger Schwimmer soll in Zukunft sachte zusammen wachsen. Es gibt aber auch schon viele Gemeinsamkeiten, denn zahlreiche Athleten werden schon an der Bertolt-Brecht-Schule vom Trainer-Duo Roland Böller und Stefan Döbler trainiert. „Wir wollen vorerst jeweils einen Tag in Nürnberg und einen in Erlangern zusammen trainieren und gemeinsame Trainingslager abhalten.“

„Das alles erhöht natürlich unsere Chancen auf Medaillen bei Mannschaftswettbewerben. Und wir sind ambitioniert, da auch eine Rolle zu spielen“, so Böller. Die SSV Erlangen-Nürnberg solle sich im Leistungssport bundesweit behaupten, den Breitensport werde man den einzelnen Vereinen überlassen, die da ja schon eine super Arbeit leisteten. Entäuscht ist Böller allerdings – ebenso wie TB-Präsident Matthias Thurek –, dass der Eindruck entstanden ist, SGS und SVE wären ausgebootet worden. Es hätten alle an einem Tisch gesessen, als man die Neuausrichtung besprochen habe, so Böller.

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