Erlanger Sing- und Musikschule will wachsen

27.7.2017, 18:15 Uhr
Erlanger Sing- und Musikschule will wachsen

© Harald Sippel

"Verglichen mit anderen Musikschulen haben wir einen sehr kleinen Instrumental- und Vokalbereich", sagte Bärbel Hanslik, die Leiterin der städtischen Sing- und Musikschule, im Kulturausschuss. Eine "Standortbeschreibung" gab sie vor den Stadträten des Fachgremiums ab und kündigte zugleich an, dass sie nach den Sommerferien auch noch die Fraktionen genauer informieren werde. Denn in der Einrichtung ist man offenbar zu der Überzeugung gelangt, dass es nicht mehr so weiter gehen kann wie bisher. Einen Fünfjahresplan hat man erdacht, der vor allem eines vorsieht: Wachstum.

Auf den gegenwärtigen Geburtenboom muss man dabei gar nicht zurückgreifen, wenn man Argumente dafür braucht, dass die Schule sich vergrößern sollte. Denn schon bisher reichen die Kapazitäten nicht aus. 350 Kinder, die sich in den letzten fünf Jahren für Instrumental- oder Gesangsunterricht angemeldet hatten, seien leer ausgegangen, erklärte Bärbel Hanslik.

Mehr Räume als bisher wird die Sing- und Musikschule nach dem Umzug in den sanierten Frankenhof haben, doch auch beim Stundenkontingent möchte man gern aufstocken. Auf 170 Stunden mehr als derzeit würde die Einrichtung gern im Lauf der nächsten fünf Jahre kommen. Konkret heißt das: Man würde gern um 30 bis 40 Stunden jährlich erweitern. Derzeit sieht es so aus: 45 Lehrkräfte geben 360 Jahreswochenstunden, dabei werden 798 Belegungen gezählt. Das Personal, um mehr Stunden anbieten zu können, hat die Schule, bestätigte Hanslik auf Anfrage. Auch die Instrumente sind vorhanden. 150 000 Euro an städtischen Zuschüssen würde die Erweiterung um 170 Unterrichtsstunden jährlich kosten.

Bei den Gruppenangeboten, so zeigt der Vergleich mit anderen Städten, steht die Erlanger Sing- und Musikschule sehr gut da. An jeder Grundschule gibt es eine Zweigstelle, über 20 Orchester, Chöre und Bands gibt es infolge von Aktivitäten der Musikschule. Kinder und Jugendliche sind mit Begeisterung dabei. "Musik – da kann ich mal so alles rauslassen", sagt ein Kind ganz spontan in einem kleinen Filmporträt der Sing- und Musikschule.

Die Schule werde auch den Anforderungen an Inklusion und Integration gerecht, berichtete Hanslik. Positiv zu vermelden ist, dass die Zahl der Kinder, die mit ErlangenPass an einem Angebot teilnehmen, im Schuljahr 2016/17 von zuvor 21 auf 98 anstieg.

"Unsere Stadt wächst, wir merken den Handlungsbedarf an allen Ecken und Enden", sagte Anke Steinert-Neuwirth, die Referentin für Bildung, Kultur und Jugend. "Ich hoffe, dass das in den Haushaltsberatungen im Herbst aufgegriffen wird."

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