Erlanger Stadträte blicken hinter die Theaterkulissen

15.12.2017, 11:00 Uhr
Erlanger Stadträte blicken hinter die Theaterkulissen

© Peter Roggenthin

Die Zeiten ändern sich. Für den Theaterbetrieb von heute im Markgrafentheater hat diese simple Tatsache viele negative Auswirkungen. Denn das barocke Kleinod wurde ursprünglich von Gastspiel-Truppen bevölkert. Und: "Das Theater war dem Adel vorbehalten und gut versteckt. Damals hat das vermutlich einen Sinn gehabt — heute ist das hinderlich.

Für eine ständige Nutzung ist dieses Haus eigentlich nicht gebaut worden", berichtet Wiebke Goldhammer, Pressesprecherin am Theater Erlangen. Anlässlich der bundesweiten Aktion "40 000 Einladungen — 40 000 Theatermitarbeiter*innen treffen ihre Abgeordneten" präsentiert sie mit Kollegen und mit Intendantin Katja Ott Mitgliedern des Stadtrats die ungewöhnlichen Arbeitsbedingen für Schauspieler und alle, die jenseits der Bühne aktiv sind.

Hinter den Kulissen — im "vergessenen Reich des Theaters" — herrscht allein schon räumlich seit Jahren Notstand. Winzige Garderoben, veraltete Sanitär-Anlagen, fehlende Sozialräume. Personal-Engpässe. Lange Wege. Tag für Tag muss hier improvisiert werden. Die Mitarbeiterinnen der Schneiderei schieben beispielsweise die Kleiderständer mit den Kostümen vor und nach der Vorstellung ratternd durch die Theaterstraße.

In der Probebühne in den ehemaligen Glockenlichtspielen gibt es gerade ein anderes Problem. Das WLan funktioniert nicht — blöd, wenn gerade ein Stück über den "digitalen Wandel" entsteht.

Die Mängelliste ist lang. Das weiß auch die Politik. Zusammen mit dem Stadtmuseum und der Volkshochschule gehört das Theater zu den Kandidaten für die nächste Großinvestition der Kommune. In welcher Reihenfolge diese Vorhaben in Angriff genommen werden, soll im Frühjahr im Rathaus geklärt werden. Es gibt aber durchaus auch mal Positives zu berichten: Beispielsweise, dass vermutlich in zwei Wochen die Generalsanierung der Bühnenmaschinerie — dank schnell genehmigter Gelder — abgeschlossen sein wird. Auch in den neuen ausgelagerten Werkstatträumen lässt sich deutlich besser arbeiten — selbst wenn die Transportwege dadurch länger geworden sind.

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