Erlanger stornieren Reisen nach Tunesien

30.6.2015, 06:00 Uhr
Erlanger stornieren Reisen nach Tunesien

© Andreas Gebert/dpa

„Die Kunden, die nach Tunesien wollten, sind unruhig“, berichtet Pia Kraft vom Reisezentrum Dr. Krugmann. Durchschnittlich zehn Urlauber buchen monatlich über das Büro eine Reise nach Tunesien, momentan sind aber keine Kunden in dem Urlaubsland. „Gegenüber anderen Ländern ist es sehr, sehr schwierig mit Tunesien“ und nach dem Anschlag wird es „noch schwieriger“, befürchtet die Mitarbeiterin. Ihr liegen auch schon einige Anfragen zu Umbuchungen von geplanten Reisen in das Krisenland vor, „beschlossen ist aber noch nichts“.

Christian Riedl, Geschäftsführer der Dr. Krugmann Reisebüros empfiehlt von vornherein, auf sichere Ziele wie die Türkei oder Bulgarien auszuweichen, denn „es muss ja nicht sein, in ein Land wie Tunesien oder Ägypten zu fahren, in dem eine latente Gefahr vorhanden ist“. Er befürchtet: „Diese Saison ist für Tunesien gelaufen“. In allen Filialen des Veranstalters buchen jährlich etwa 100 bis 150 Reisende einen Urlaub in das Land, in den letzten zwei bis drei Wochen gab es laut Riedl keine Abreisen nach Tunesien.

Auch Martina Stromberger vom Reisebüro Travel Talk berichtet von drei Reisen in diesen Sommer, für die bereits Änderungsanfragen eingegangen sind. „Umgebucht hat aber noch keiner.“ Je nach neuem Reiseziel ändern sich die Preise für den Ersatzurlaub. Kunden befinden sich aber momentan keine in Tunesien, so Stromberger.

Die Auswirkungen des Anschlags spüren auch die Mitarbeiter des Tui Reise Center. Der Reiseveranstalter bietet für Gäste, die bereits gebucht haben, bis einschließlich 15. September gebührenfreie Umbuchungen oder Stornierungen. Vier oder fünf Familien haben sich im Reisebüro bereits über die Bedingungen für eine Umbuchung ihres Urlaubs informiert, erzählt Beate Grötsch, Mitarbeiterin des Büros. Aktuell sind keine Urlauber in Tunesien.

Für die Zukunft befürchtet Grötsch Auswirkungen auf die Nachfrage nach Tunesienreisen: „Die Erlanger werden Abstand nehmen, aber der ein oder andere wird sich bestimmt auch für das Land entscheiden.“

Neben Tui bieten auch andere Reiseveranstalter kostenlose Reiserücktritte an. Aufgrund der unsicheren Lage in Tunesien haben einige Fluggesellschaften ihre Flüge dorthin ausgesetzt. Derzeit liegt aber keine Reisewarnung des auswärtigen Amts vor.

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