Erlanger Wirtschaftsschule nimmt an Schulversuch teil

7.12.2016, 15:00 Uhr
Erlanger Wirtschaftsschule nimmt an Schulversuch teil

© Harald Sippel

Bisher sind sechs bayerische Wirtschaftsschulen beteiligt, ab dem Schuljahr 2017/18 sollen nun fünf weitere Schulen einbezogen werden, darunter die städtische Wirtschaftsschule im Röthelheimpark (W.i.R.). Mit der Ausweitung des Schulversuchs sind erstmals auch Schulen in kommunaler Trägerschaft dabei.

Schulleiter Gerald Wölfel freut sich, dass nun Schülern die Möglichkeit eröffnet wird, bereits in die sechste Jahrgangsstufe der Wirtschaftsschule zu wechseln. Bisher war der Einstieg erst ab der siebten Jahrgangsstufe möglich. Neben einer vierstufigen und dreistufigen Variante (Übertritt nach der sechsten beziehungsweise siebten Klasse von Mittelschule, Realschule oder Gymnasium, Abschlussprüfung in der zehnten Klasse) bietet die W.i.R. auch noch eine zweistufige Variante (Übertritt nach der neunten Klasse, Abschlussprüfung in der elften Klasse) an.

In die ab dem nächsten Schuljahr angebotene sechste Klasse der W.i.R. können die Schüler direkt aus den fünften Klassen von Mittelschule, Realschule sowie Gymnasium wechseln. Dies kann die Schullaufbahn verkürzen. Bisher sieht diese Laufbahn laut Wölfel häufig so aus, dass Schüler zunächst die fünfte Klasse an der Mittelschule absolvieren, danach in die fünfte Klasse an der Realschule oder am Gymnasium wechseln und ab der siebten Klasse an die Wirtschaftsschule kommen.

Der vom Landtag Ende 2012 beschlossene und zum Schuljahr 2013/2014 gestartete Schulversuch „Wirtschaftsschule ab der Jahrgangsstufe 6“ will Schüler frühzeitig gezielt „auf das Anforderungsniveau einer Berufsfachschule“ vorbereiten, heißt es aus dem Kultusministerium, da viele Absolventen nach der Schulzeit eine kaufmännische Ausbildung aufnähmen.

„Der Schwerpunkt der Stundentafel des Schulversuchs liegt in der 6. Jahrgangsstufe auf den allgemeinbildenden Fächern, aber wirtschaftliche Inhalte aus dem Lebensumfeld der Schüler werden als Bestandteile der allgemeinbildenden Fächer im Lehrplan mitberücksichtigt“, erklärt das KUMI weiter. Zum Ende des Schuljahres 2018/2019 soll die Abschlussevaluation des Schulversuchs stattfinden.

Dass nun fünf neue Schulen in den Modellversuch aufgenommen werden, beweise, dass die Testphase bereits sehr erfolgreich laufe, erklärt Gabi Schmidt, Landtagsabgeordnete der Freien Wähler im Landkreis Neustadt/Aisch–Bad Windsheim, die zugleich betont, dass die Ausweitung des Schulversuchs auf einen Antrag ihrer Partei zurückgehe. „Bayerns Wirtschaft braucht dringend gut ausgebildete Fachkräfte. Deshalb ist die Entscheidung richtig, die Wirtschaftsschule aus dem toten Winkel der bayerischen Bildungspolitik herauszuholen.“

Die Erlanger Wirtschaftsschule hat derzeit 520 Schüler (im Schuljahr 2010/2011 waren es 605).

Die aktuellen Schülerzahlen ändern sich jedoch ständig.

„Wir haben momentan pro Woche drei Neuaufnahmen aus den Gymnasien“, erklärt Woelfel. „Die siebte und achte Klasse haben regen Zulauf.“ Der Wechsel in die Eingangsklassen der W.i.R. ist noch bis zum Ende des Halbjahres möglich.

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