Erlanger Wirtschaftsschüler lernten im "Digi Camp"

17.9.2018, 14:30 Uhr
Erlanger Wirtschaftsschüler lernten im

© Harald Sippel

Eine Woche lang konnten die Schüler der 9. und 10. Klasse der Städtischen Wirtschaftsschule im Röthelheimpark lernen, wie ein gesunder Umgang mit Sozialen Medien aussieht. Wie man sie richtig benutzt und was die Gefahren sein können, wenn man sein Leben völlig im Internet führt und teilt. Die Schule war nämlich Teil des Projektes Digi Camp, einer Initiative des Start-Ups BG3000, der Krankenkasse Barmer und dem Tüv Rheinland.

Gerald Wölfel, Schulleiter der Wirtschaftsschule, weiß, die heutige Lebenswirklichkeit ist eine digitale Welt. Seiner Meinung nach müssen deshalb vor allem auch Schulen in der Pflicht sein, ihre Schüler sorgsam an das Thema Social Media heranzuführen und ihnen auch zeigen, wo Gefahren liegen könnten. Sie müssten den Schülern deutlich machen, "dass das Internet nichts vergisst", so Wölfel.

Wichtig ist der "Media-Mix"

"Ganz entscheidend ist, dass wir unsere Schüler nicht nur auf Mathe, Deutsch und Englisch vorbereiten", erklärt er. Die Schule sei bereits auf einem sehr hohen medialen Standard. Längst gebe es Wlan in allen Klassenräumen, sowie Tablets und interaktive Tafeln. Wichtig wäre für Wölfel aber nicht nur ein bestimmtes Medium zu benutzen, sondern auch immer wieder mit der normalen Tafel zu arbeiten. Dabei spricht er von einem "Media-Mix".

Und gerade dieser Mix sei wichtig für die Prävention von Süchten, weiß auch Andreas Schmidt, Regionalgeschäftsführer der Barmer in Erlangen. "Die Welt besteht nicht nur aus Smartphones", betont er. Ein richtiger Umgang wäre auch für das Berufsleben wichtig. Zudem sei es wichtig, den Schülern zu zeigen, dass "nicht alles so ist, wie es vor der Kamera scheint", sagt Laura Mergardt, Projektleiterin von BG3000.

Um die Schüler aufzuklären, wurden allerdings nicht nur Vorträge gehalten, viel mehr ging es um aktives Gestalten. Anstelle von Mathe und Deutsch hatten sie somit die Wahl zwischen "YouTube-Broadcast yourself", "Instagram entdecken", "Bloggen, wie es dir gefällt", "Smart Photography", "Journalismus im digitalen Zeitalter", und "MySimpleShow". Unterrichtet wurden sie teilweise von richtigen "Social-Media-Stars", wie den Bloggerinnen Laura Brodda und Irina Engelke.

Eigenen Blog entwickelt

Die Schülerin Amelie Ort interessierte sich zum Beispiel besonders für das Thema Bloggen. Mit Hilfe von Laura Brodda entwickelte sie auf Wordpress ihren ganz eigenen Blog, nach ihren Vorstellungen und Interessen. "Zuerst mussten wir uns ein Layout aussuchen und das dann gestalten", erklärt sie lächelnd.

Davor gab es aber einiges an Theorie zu lernen, so Ort. Sie entschied sich für das Thema Konzerte. Drei Jungs gestalteten hingegen einen Blog zum Thema Kochen, drei andere zum Thema Kriminalität in den USA.

Andere Aufgaben gab es bei den Schülern, die das Instagram-Seminar besuchten. Aber auch dort war die Resonanz über das Projekt sehr positiv. "Es ist interessant, man erfährt viel", erzählt die Schülerin Stella Birke enthusiastisch. Und auch Nils Türkan wirkt begeistert von dem Projekt. "Es ist mal etwas anderes als normaler Unterricht", sagt er. Die Schülerin Sarah Meißner sieht den Kurs auch als Chance, um mehr über ihr Hobby Instagram zu lernen. Aber sie weiß: "Viele kennen auch nicht die Risiken".

Und über gerade solche Risiken und Gefahren würde man auch aufgeklärt werden, so Meißner.

Da das Projekt gut angenommen wurde, möchte die Schule auch in den kommenden Jahren wieder eine Digi Camp-Woche anbieten und die Schüler über die Gefahren des Internets informieren.

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