Falsche Polizisten erbeuteten mit dreistem Trick Münzen

11.11.2018, 17:51 Uhr

Die Geschädigten erhielten zunächst einen Telefonanruf. Ein angeblicher Kriminalbeamter lenkte das Gespräch gezielt nach den Vermögenswerten der Familie und gab an, die Wertgegenstände überprüfen und wegen angeblich bevorstehender Einbrüche sichern zu müssen.

Gegen 11.15 Uhr erschien nun tatsächlich ein vermeintlicher Kriminalbeamter bei den Geschädigten in der Röthenbacher Straße. Die Geschädigten händigten dem "Polizisten" eine wertvolle Münzsammlung aus. Als den Bewohnern jedoch Zweifel kamen und sie den Notruf wählten, ergriff der Abholer mitsamt der Münzsammlung die Flucht. Eine Fahndung mit mehreren Streifen, bei der auch ein Polizeihubschrauber und ein Diensthund eingebunden waren, blieb ergebnislos. Der unbekannte Täter wird folgendermaßen beschrieben: Er ist etwa 30 bis 35 Jahre alt, schlank, zirka 165 cm groß, hat eine dunkle Kurzhaarfrisur, sprach Deutsch ohne näher erkennbaren Akzent. Bekleidet war er mit einer Jeans mit Loch im Knie und einem dunklen Oberteil mit einem Symbol auf dem Ärmel.

Die eigens für diesen Phänomen-Bereich eingerichtete Ermittlungskommission "EKO 110" hat die Ermittlungen übernommen. Zeugen, die Hinweise zu dem Vorfall geben können oder denen verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich Heroldsberg aufgefallen sind, werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer (0911) 2112-3333 in Verbindung zu setzen.

Hinweise der Polizei

In diesem Zusammenhang gibt die Polizei folgende Hinweise: Seien Sie misstrauisch bei solchen Anrufen! Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen und beenden Sie das Telefonat sofort.

Gehen Sie am Telefon nicht auf Fragen zu Ihrer finanziellen Situation oder Wertsachen ein. Die Polizei fragt Sie grundsätzlich nicht nach Bargeld oder Wertsachen, ohne dass durch Sie vorher Anzeige erstattet wurde. Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Ihnen unbekannt sind oder hinterlegen Sie es an Örtlichkeiten für unbekannte Abholer.

Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Fordern Sie von Amtspersonen, ob in Uniform oder Zivilkleidung, immer den Dienstausweis. Überprüfen Sie diesen sorgfältig.

Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an. Suchen Sie die Telefonnummer selbst heraus und fragen konkret nach dem Polizeibeamten, der dort beschäftigt sein soll. Ziehen Sie einen Nachbarn beziehungsweise eine Person Ihres Vertrauens hinzu. Händigen Sie grundsätzlich kein Geld oder andere Wertgegenstände an Ihrer Wohnungstür aus. Hinterlegen Sie es auch nirgendwo.

Scheuen Sie sich nicht, den Notruf unter der 110 zu wählen, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt.


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