Fotografie rückt in den Fokus

17.2.2007, 00:00 Uhr
Fotografie rückt in den Fokus

© Bernd Böhner

Vom Namen «Galerie im Treppenhaus» darf man sich nicht in die Irre führen lassen. Denn mit «Treppenhaus» wird meist eher ein improvisierter und intimer Rahmen der Kunstvermittlung in Verbindung gebracht. Doch weit gefehlt. Denn bei diesem «Treppenhaus» handelt es sich um den markanten Teil eines der modernsten Gebäude in Erlangen. Seit einigen Wochen gibt es nun die «Galerie im Treppenhaus» im «Innovations Zentrum Medizintechnik und Pharma» in der Henkestraße. Schon die vor dem Gebäudekomplex aufgestellten drei Holzskulpturen von Stephan Balkenhol verweisen darauf, dass hier Forschung und Wirtschaft keine Berührungsängste zur Kunst haben.

Mitinitiator der Galerie ist Hellmut Erzigkeit. Der Leiter des Bereichs Klinische Psychologie der Uniklinik Erlangen ist zudem Geschäftsführer der Geromed GmbH und begeisterter Hobbyfotograf. Zusammen mit Kunstfreunden will er vor allem Fotografie fördern. Zum Auftakt sind derzeit die Arbeiten Lajos Keresztes zu sehen. Lajos Keresztes wurde 1933 in Budapest geboren und ging 1956 in den Westen, wo er zunächst Architektur und später Fotografie studierte. Seit 1963 lebt er als freischaffender Fotodesigner in Nürnberg und ist Experte für das Erkunden und Neudefinieren von Farben, Formen und Strukturen. Für seine Arbeiten erhielt er viele internationale Preise, für das Nürnberger Fembohaus konzipierte er die Multimedia-Show «Noricama».

Im IZMP sind seine Arbeiten in unterschiedlichen Formaten zu sehen. Als «Visitenkarten» prangen drei großformatige Abzüge in dem Foyerbereich, in dem das Café «Schwarz und Stark» seine Heimat hat. Gerade diese «Offenheit» ist die Stärke der Galerie. Hier soll Kunst ungezwungen und ohne Schwellenangst betrachtet werden können.

Zum Konzept gehört auch, dass bei Foto-Ausstellungen nicht nur die Exponate zum Verkauf stehen, sondern auch Original-Abzüge im Postkartenformat zu erschwinglichen Preisen angeboten werden. Mit Hilfe der hochmodernen Vermessungs- und Reproduktionstechnik einer im IZMP angesiedelten Firma gehören aber auch verkleinerte Duplikate von Skulpturen zum Angebot. Die Galerie-Macher können sich zudem vorstellen, dass auf der Empore Künstler mehrere Tage «Live»-Einblicke in ihre Arbeitstechnik geben.

Leiterin der Galerie (geöffnet: Di. bis Fr. 12.30 bis 18.30 und Sa. 12 bis 16 Uhr) ist die junge Ungarin Gabrielle Hejja. Die Fotografin möchte im Wechsel Arbeiten von bekannten und (noch) unbekannten Künstlern präsentieren. Dabei sollen ihre Kontakte helfen, einen Schwerpunkt auf junge Kunst aus Osteuropa zu setzen. Ab 28. Februar sind dann beispielsweise Skulpturen und Gemälde von László und Tamás Kulifay zu sehen. Geplant sind noch weitere Aktivitäten: Beispielsweise Workshops für Hobby-Fotografen, Genre überschreitende Performances und Kunst-Leasing-Angebote für Firmen.
smö

Informationen im Internet: http://www.galerie-treppenhaus.de