Franken-Tatort: Erlanger im Casting-Pech

25.3.2015, 15:00 Uhr
Franken-Tatort: Erlanger im Casting-Pech

© Montage: Bronislav Hava

„Ich habe mich angestellt wie ein Doldi!“ Winfried „Winni“ Wittkopp muss heute schmunzeln, wenn er an den Tag zurückdenkt, als er beim Studio Franken des BR in Nürnberg zum Casting für den „Franken-Tatort“ weilte. Denn für den Schauspieler, der vor gar nicht allzu langer Zeit aus dem Ensemble des Erlanger Theaters in den Ruhestand verabschiedet wurde (wir berichteten), Musiker, Künstler und Tausendsassa lief es damals nicht gerade optimal.

Regisseur und Drehbuchautor Max Färberböck hatte Wittkopp über die Produktionsfirma einladen lassen. „Färberböck ist ein faszinierender Typ, der in der Vergangenheit tolle Sachen gemacht hat. Ich fragte mich schon: Wie kommt der gerade auf mich?“ Des Rätsels Lösung: Als Färberböck auf Wittkopp aufmerksam gemacht wurde, schaute er sich die launigen Musik-Clips des Erlangers auf „Youtube“ im Internet an — und wollte Wittkopp kennen lernen.

Bei diesem Treffen ging es aber etwas drunter und drüber. „Den Text, der mir vorab zugeschickt worden war, wollte er plötzlich auf fränkisch hören“, erinnert sich Wittkopp. Für einen gebürtigen Erlanger eigentlich kein Problem. Doch in diesem Moment flossen die „bs“ und „ds“ eher schleppend über seine Zunge.

Und dann noch der Super-Gau: Gegen alle Gewohnheit hatte sich Wittkopp sein Handy eingesteckt. „Zur Sicherheit, falls ich im Stau stecke und im Studio anrufen muss.“ Doch dann klingelt es plötzlich mitten im Vorsprechen. „Ich habe es vor Aufregung danach nicht richtig abgestellt — und dann ging es nochmal los. Beim Theater wäre für so ein Fauxpas eine Flasche Sekt für die Kollegen fällig.“

Hier hieß es stattdessen vom Regisseur nach zwei, drei Wiederholungen: „Lassen wir’s. Wir melden uns.“ Jeder Schauspieler weiß, dass dies kein gutes Omen ist.

Die Rolle, auf die sich Wittkopp beworben hat, spielt nun Kabarettist Matthias Egersdörfer. „Der wird das bestimmt sehr gut machen“, schätzt Wittkopp den notorischen Bühnengrantler ein, der nun als Leiter der Spurensicherung in Erscheinung tritt. Trotz Absage gilt für Wittkopp: „Ich bin sehr, sehr gespannt auf den Tatort. So wie wohl alle Franken.“

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